MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer zunehmend vernetzten Welt, in der geopolitische Spannungen eskalieren, rücken Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen immer mehr in den Fokus. Ein neuer Bericht zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen staatlichen Akteuren und Cyberkriminellen zu einem Anstieg von Angriffen auf industrielle Kontrollsysteme geführt hat.



In den letzten Jahren hat sich die Bedrohungslage für industrielle Organisationen dramatisch verschärft. Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen haben im Jahr 2024 um 87 % zugenommen, wie aus einem Bericht des Cybersicherheitsunternehmens Dragos hervorgeht. Diese Entwicklung ist eng mit den aktuellen geopolitischen Konflikten verbunden, die weltweit für Spannungen sorgen.

Besonders besorgniserregend ist die Zunahme von Ransomware-Gruppen, die sich auf industrielle Kontrollsysteme (ICS) und operationelle Technologien (OT) konzentrieren. Diese Systeme sind das Rückgrat vieler industrieller Prozesse und ihre Manipulation kann verheerende Auswirkungen haben, wie das Abschalten von Stromnetzen oder die Kontaminierung von Wasserversorgungssystemen.

Rob Lee, CEO von Dragos, betont, dass viele dieser Aktivitäten im Zuge größerer geopolitischer Konflikte stattfinden. Derzeit sind Länder wie Russland, China, die USA und Indien in offene oder kalte Konflikte verwickelt, was die Cyberbedrohung weiter verschärft. Besonders die Gruppe Volt Typhoon, die mit der chinesischen Regierung in Verbindung gebracht wird, hat sich durch ihre gezielte Vorgehensweise hervorgetan.

Volt Typhoon hat sich darauf spezialisiert, Schwachstellen in der amerikanischen Infrastruktur zu identifizieren. Dazu gehören strategische Standorte wie Umspannwerke in Häfen, die für den Einsatz von US-Truppen im Südchinesischen Meer entscheidend sind. Diese gezielte Forschung und das Verständnis für kritische Punkte machen die Gruppe besonders gefährlich.

Die Zusammenarbeit zwischen staatlichen Akteuren und Cyberkriminellen ist ein weiteres besorgniserregendes Phänomen. So gibt es Hinweise darauf, dass Gruppen wie CyberArmyofRussia_Reborn (CARR) mit russischen Regierungs-Hackern zusammenarbeiten, um Angriffe auf kritische Infrastrukturen zu verstärken. Diese Zusammenarbeit erhöht nicht nur die Anzahl der Angreifer, sondern auch deren Fähigkeiten.

Während die Sicherheit von IT-Systemen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt ist, bleibt die Sicherheit von OT und ICS oft ein Nischenthema. Doch diese Dynamik ändert sich allmählich, da immer mehr Angreifer die Effektivität von Angriffen auf diese Systeme erkennen. Die Verbreitung von Wissen und Fähigkeiten von staatlichen zu nicht-staatlichen Akteuren ist eine der größten Sorgen vieler Regierungen.

Die Zukunft sieht düster aus, wenn diese Trends anhalten. Die Angriffe werden nicht nur häufiger, sondern auch raffinierter, da Cyberkriminelle und Hacktivisten zunehmend von staatlichen Akteuren lernen. Es ist entscheidend, dass sowohl Regierungen als auch Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken.

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Zunahme von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen durch neue Hackergruppen
Zunahme von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen durch neue Hackergruppen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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