TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Übernahme von Lyst durch das japanische Unternehmen Zozo markiert einen bedeutenden Schritt im internationalen Modehandel.
Die Modewelt ist bekannt für ihre ständigen Veränderungen, und dies gilt auch für Mode-Startups. Lyst, ein hochkarätiger Mode-Marktplatz mit 160 Millionen Nutzern, wurde kürzlich für 154 Millionen US-Dollar von Zozo, einem japanischen Mode- und E-Commerce-Unternehmen, übernommen. Diese Übernahme erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Lyst einst mit 700 Millionen US-Dollar bewertet wurde.
Zozo, bekannt für Marken wie Wear by Zozo und Plattformen wie Zozotown, plant, Lyst als eigenständiges Unternehmen weiterzuführen. Der aktuelle CEO von Lyst, Emma McFerran, wird weiterhin an Bord bleiben. Diese Akquisition erfolgt inmitten einer Phase der Unsicherheit im E-Commerce-Bereich, die durch steigende US-Zölle und den intensiven Wettbewerb mit Giganten wie Amazon und Temu verschärft wird.
Ein weiterer Druckpunkt für Lyst war der massive Fokus von Investoren auf Künstliche Intelligenz, was Unternehmen außerhalb dieses Bereichs unter Druck setzt, ähnliche Wachstumsraten zu zeigen. Lyst und Zozo haben angekündigt, die Zukunft der Modeentdeckung durch KI und Technologie zu transformieren, obwohl genaue Details dazu noch fehlen.
Die Übernahme bietet Zozo nicht nur einen Zugang zum britischen Markt, sondern auch zu einem internationalen Geschäft. Lyst bedient Kunden in 190 Märkten, wobei 30 % des Geschäfts aus den USA, 24 % aus dem Vereinigten Königreich und 34 % aus Europa stammen. Lyst hat sich auf die Aggregation von Mode-Marken in einem Marktplatz-Modell spezialisiert und bietet Produkte von 27.000 Marken an, darunter Prada, Gucci und Valentino.
Während der E-Commerce-Boom während der COVID-19-Pandemie Lyst zunächst in die Höhe trieb, hat sich das Blatt gewendet, da die Verbraucher zu ihren alten Kaufgewohnheiten zurückgekehrt sind. Dies führte dazu, dass die zuvor geplante Börseneinführung nicht zustande kam und die Investoren ihr Interesse auf KI verlagerten.
In den jüngsten Finanzberichten verzeichnete Lyst einen Umsatz von 50,1 Millionen Pfund, was im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert ist. Trotz der Herausforderungen gelang es Lyst, den Verlust drastisch zu reduzieren und einen operativen Gewinn vor Steuern zu erzielen.
Emma McFerran, CEO von Lyst, bezeichnete die Übernahme als einen aufregenden Moment für das Unternehmen und einen Gewinn für das Mode-Ökosystem von Käufern und Partnern. Die Frage bleibt, ob die Zusammenarbeit mit Zozo Lyst den nötigen Auftrieb geben kann, um die Herausforderungen zu meistern.
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