MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäischen Börsen erlebten am Donnerstag einen Rückgang, da der eskalierende Zollstreit zwischen den USA und der EU die Märkte belastete. Die Ankündigung neuer Zölle durch die Trump-Administration und die Reaktion der EU-Kommission führten zu Unsicherheiten bei den Anlegern.
Die europäischen Aktienmärkte standen am Donnerstag unter Druck, da der anhaltende Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union die Stimmung der Investoren belastete. Die Drohung der USA, Zölle von bis zu 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU zu erheben, führte zu einem Rückgang der Aktienkurse in verschiedenen Sektoren. Gleichzeitig plant die EU-Kommission, Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 28 Milliarden Dollar zu erheben, was die Unsicherheiten weiter verstärkt.
Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 22.567 Punkte, während der Euro-Stoxx-50 ebenfalls um 0,6 Prozent auf 5.328 Punkte nachgab. Besonders betroffen waren Unternehmen wie LVMH, Carlsberg und Heineken, deren Aktienkurse um bis zu 1,5 Prozent sanken. Analysten warnen, dass ein Unterschreiten der 22.000-Punkte-Marke im DAX zu beschleunigten Verkäufen führen könnte.
Am Devisenmarkt wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab, was auf fallende Renditen an den Anleihemärkten zurückzuführen ist. Der Goldpreis hingegen stieg und notierte zum Börsenschluss knapp unter der Marke von 3.000 Dollar. Dies spiegelt die Flucht der Anleger in sichere Häfen wider, angesichts der Unsicherheiten auf den Aktienmärkten.
Die US-Erzeugerpreise blieben im Vergleich zum Vormonat stabil, was die Erwartungen der Ökonomen übertraf, die einen Anstieg um 0,3 Prozent prognostiziert hatten. Dennoch reagierten die Märkte kaum auf diese Daten, da die Auswirkungen der neuen Zölle noch nicht vollständig eingepreist sind.
Im DAX gehörten Daimler Truck zu den größten Verlierern, mit einem Kursrückgang von 4,4 Prozent. Händler verwiesen auf Berichte der US-Umweltschutzbehörde, deren neuer Chef plant, die Klimaregulierung zurückzudrehen. Dies könnte dazu führen, dass Logistiker nicht auf neue, umweltfreundlichere LKW umsteigen.
Auch die Berichtssaison setzte Akzente: K+S verzeichnete nach einem enttäuschenden Quartalsbericht einen Kursrückgang von 6,1 Prozent. Morgan Stanley äußerte Bedenken hinsichtlich des Umsatzausblicks, obwohl der Gewinnausblick die Erwartungen übertraf. Die Aktie von Grenke brach um 18,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen einen deutlichen Gewinnrückgang und eine Senkung der Dividende bekannt gab.
Im Versicherungssektor legte Hannover Rück um 0,7 Prozent zu, nachdem das Unternehmen eine kräftige Dividendenerhöhung ankündigte. Generali konnte seinen Gewinn durch Prämienerhöhungen steigern, verzeichnete jedoch einen leichten Kursrückgang von 0,2 Prozent.
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