NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Unsicherheit an den US-Märkten hat sich erneut verstärkt, da die unvorhersehbare Zollpolitik der Trump-Regierung und drohende Handelskonflikte die Anleger verunsichern.
Die Wall Street erlebte am Donnerstag einen deutlichen Rückgang, nachdem eine kurze Erholung zur Wochenmitte die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Märkte geweckt hatte. Händler berichten von einer anhaltend hohen Unsicherheit, die durch die sprunghafte und strategisch kaum nachvollziehbare Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verursacht wird. Diese Unsicherheit wird durch den drohenden Regierungsstillstand verstärkt, da Republikaner und Demokraten im Haushaltsstreit feststecken.
Die jüngsten Inflationsdaten, die eine leichte Abkühlung der Preissteigerungen zeigten, wurden vom Markt kaum beachtet. Experten sind der Meinung, dass diese Entwicklung nicht ausreicht, um die US-Notenbank zu schnelleren Zinssenkungen zu bewegen. Die Zollpolitik von Trump könnte mittelfristig zu Preisschüben führen, was die Inflationssorgen weiter anheizt.
Der Handelskrieg nimmt weiter Fahrt auf, nachdem Trump angekündigt hat, auf Vergeltungsmaßnahmen aus Kanada und der Europäischen Union zu reagieren. Er drohte mit Zöllen von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU und bekräftigte, dass er nicht plant, die bestehenden Zölle auf Stahl und Aluminium zurückzunehmen. Diese protektionistische Wirtschaftspolitik sorgt bei großen US-Unternehmen für Besorgnis hinsichtlich ihrer Gewinnentwicklung.
Die Aktienindizes reagierten entsprechend: Der Dow-Jones-Index fiel um 1,3 Prozent auf 40.814 Punkte, der S&P-500 verlor 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite sank um 2,0 Prozent. Die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Konflikt erhielten ebenfalls einen Dämpfer, nachdem Präsident Wladimir Putin erklärte, Russland werde einem sofortigen Ende der Kämpfe nicht zustimmen.
Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach, da die Sorge über mittelfristige Preisschübe durch die US-Zollpolitik die aktuell niedrige Teuerung überlagerte. Der Dollar legte zu, gestützt durch die aktuellen Zolldrohungen gegen EU-Produkte. Der Goldpreis stieg den dritten Handelstag in Folge und näherte sich der Marke von 3.000 Dollar, da die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen die Flucht in sichere Anlagen befeuerte.
Unter den Einzelaktien stieg Intel um 14,6 Prozent, nachdem der Halbleiterkonzern Lip-Bu Tan als neuen Chef vorgestellt hatte. Analysten sehen darin Hoffnung, dass Intel trotz Marktanteilsverlusten an Taiwan Semiconductor Manufacturing überleben könnte. Im Gegensatz dazu sanken Adobe um 13,9 Prozent, da der Ausblick auf das zweite Quartal enttäuschte. Auch bei UiPath und SentinelOne führten schwache Ausblicke zu Kursverlusten.
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