MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung der Federal Reserve, die Zinssätze erneut zu senken, könnte einen Wendepunkt für den angeschlagenen Immobilienmarkt darstellen. Während die Hypothekenzinsen weiterhin über 6 % verharren, sehen Experten dennoch Anzeichen für eine leichte Erholung in den kommenden Jahren.
Die Federal Reserve hat kürzlich die kurzfristigen Zinssätze um 0,25 % gesenkt, was in der Branche als potenzieller Katalysator für eine Erholung des Immobilienmarkts angesehen wird. Diese Maßnahme folgt auf eine Reihe von Zinssenkungen, die darauf abzielen, die Inflation zu dämpfen und die wirtschaftliche Stabilität zu fördern. Experten sind jedoch geteilter Meinung über die unmittelbaren Auswirkungen auf den Immobilienmarkt.
Lawrence Yun, Chefökonom der National Association of Realtors, weist darauf hin, dass nach Präsidentschaftswahlen traditionell ein Anstieg der Hausverkäufe zu beobachten ist. Diese Entwicklung wird oft durch die Beseitigung politischer Unsicherheiten begünstigt. Dennoch bleibt die Frage offen, ob das Jahr 2025 tatsächlich ein günstiger Zeitpunkt für den Immobilienkauf sein wird, insbesondere angesichts der anhaltend hohen Hypothekenzinsen.
Die Hypothekenzinsen sind in den letzten Monaten zwar leicht gesunken, bleiben jedoch über der 6 %-Marke. Im September erreichte der 30-Jahres-Hypothekenzins ein Tief von 6,08 %, während der Höchstwert im selben Zeitraum bei 7,22 % lag. Yun prognostiziert, dass die Zinsen nicht auf das Niveau von 4 % fallen werden, wie es während der ersten Amtszeit von Donald Trump der Fall war, solange das Regierungsdefizit hoch bleibt.
Ein weiteres Problem ist das anhaltende Defizit an verfügbarem Wohnraum, das laut dem Nationalen Verband der Bauunternehmer ein Jahrzehnt dauern könnte, um es abzubauen. Trotz dieser Herausforderungen erwarten Experten ein leichtes Wachstum der Hausverkäufe im Jahr 2025, das sich auf etwa 4 Millionen bestehender Immobilien belaufen soll, was dem Vorjahr entspricht.
Investoren müssen sich angesichts steigender Preise und des Mangels an Wohnraum strategisch auf dem Markt positionieren. Der Bau von 1,1 Millionen neuen Häusern im kommenden Jahr könnte Käufern von kleineren und erschwinglicheren Immobilien zugutekommen. Diese Entwicklungen könnten den Markt beleben und neue Chancen für Investoren schaffen.
Regulatorische Erleichterungen nach den Wahlen könnten ebenfalls eine Rolle spielen, indem sie den Wohnungsbausektor unterstützen. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Wohnraumdefizit zu verringern und den Markt langfristig zu stabilisieren. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich diese Faktoren in den kommenden Jahren konkret auswirken werden.
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