JENA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec steht vor Herausforderungen im chinesischen Markt, trotz einer allgemeinen Belebung in anderen Regionen.
Der Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec sieht sich im chinesischen Markt weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Trotz einer allgemeinen Belebung in anderen Regionen bleibt die Nachfrage in China, insbesondere im Bereich der Geräte, schwach. Dies hat den Start in das neue Geschäftsjahr überschattet. Dennoch konnte das Unternehmen dank eines kürzlichen Zukaufs im ersten Quartal ein leichtes Wachstum verzeichnen.
Der Vorstand unter der Leitung von Markus Weber erwartet ein schwieriges Jahr, zeigt sich jedoch zuversichtlich, in den kommenden Monaten zu solidem organischem Wachstum zurückzukehren. Diese Zuversicht basiert auf einer kräftigen Erholung beim Auftragseingang und einer positiven Resonanz auf neue Produkte. Analysten bleiben jedoch skeptisch, was sich in einem deutlichen Kursverlust der Aktie widerspiegelte.
Im ersten Geschäftsquartal stieg der Umsatz von Carl Zeiss Meditec um gut 3 Prozent auf 490,5 Millionen Euro, was vor allem auf die Übernahme des niederländischen Wettbewerbers Dutch Ophthalmic Research Center zurückzuführen ist. Bereinigt um Akquisitionen und Währungseinflüsse ergab sich jedoch ein Umsatzrückgang von 7 Prozent. Diese Entwicklung ist auf eine Kaufzurückhaltung und Preisrückgänge bei Intraokularlinsen in China sowie negative Effekte durch Modellwechsel zurückzuführen.
Zeiss Meditec profitiert jedoch von einem zunehmenden Anteil wiederkehrender Umsätze durch Verbrauchsmaterialien. Das Unternehmen verkauft spezielle Linsen zur Sehkorrektur sowie Mess- und Diagnostikgeräte und Operationsmikroskope für die Augenheilkunde. Nach einem Boom in der Corona-Zeit hatte das Unternehmen zunächst mit einer sinkenden Investitionsbereitschaft zu kämpfen.
Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang um mehr als ein Drittel, und der Orderbestand zog um gut ein Fünftel auf 382 Millionen Euro an. Diese Belebung spürte das Unternehmen in Nordamerika, Europa und einigen asiatischen Ländern. In China, das für 25 Prozent des Konzernumsatzes steht, bleibt der Markt jedoch herausfordernd. Kunden halten sich mit dem Kauf von Geräten zurück, was auf das schwache wirtschaftliche Umfeld und eine restriktivere staatliche Vergabepolitik zurückzuführen ist.
Markus Weber sieht jedoch Licht am Ende des Tunnels. Die Nachfrage nach Geräten dürfte sich stabilisieren, da sich der Fokus in vielen Ländern wieder stärker auf die Gesundheit richtet. Für das Gesamtjahr bestätigt das Management seine Prognose eines moderaten Umsatzwachstums. Das operative Ergebnis soll stabil bleiben oder leicht ansteigen, obwohl es im ersten Quartal trotz Kostensenkungen deutlich zurückging.
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