Zehntausende Holley-Stromzähler in Deutschland müssen ausgetauscht werden

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Netzbetreiber in Deutschland stehen vor der Herausforderung, Zehntausende defekte Stromzähler des chinesischen Herstellers Holley auszutauschen. Dies betrifft insbesondere den Typ DTZ541-ZEBA, bei dem nach kurzer Betriebsdauer das Display ausfallen kann. Dieser Fehler erschwert die genaue Ermittlung des Stromverbrauchs und erfordert eine Schätzung der Zählerstände.

Im Gebiet des Netzbetreibers EWE sind etwa 25.000 dieser Zähler installiert, die von diesem Problem betroffen sein könnten. EWE hat angekündigt, alle betroffenen Zähler kostenlos auszutauschen. Kunden werden angeschrieben, um Termine für den Austausch zu vereinbaren. Bereits im Juni 2024 wurde auf mögliche Probleme mit den Zählern hingewiesen.

Wenn das Display eines Zählers ausfällt, wird der Stromverbrauch basierend auf früheren Verbrauchswerten oder Prognosen geschätzt. Kunden mit eigenen Solaranlagen, wie Balkonkraftwerken, können auch ihre eigene Stromproduktion in die Berechnung einfließen lassen. Dazu können sie beispielsweise Screenshots aus Apps ihrer Solaranlagen einreichen.

Die Stadtwerke Backnang in Baden-Württemberg teilten mit, dass der Verbrauch in den meisten Fällen trotz des defekten Displays über die optische Schnittstelle ausgelesen werden könne. Dennoch ist der Austausch der betroffenen Geräte notwendig, um eine genaue Abrechnung zu gewährleisten.

Der Holley DTZ541 ist eine moderne Messeinrichtung, die je nach Ausführung als einfacher Bezugszähler oder als Zweirichtungszähler ausgestattet ist. Im Zuge der Digitalisierung der Energiewende müssen in den kommenden Jahren zahlreiche elektromechanische Ferrariszähler durch elektronische Zähler ersetzt werden. Diese können auf Wunsch auch mit einem Smart Meter Gateway (SMGW) vernetzt werden.

Der Austausch defekter Holley-Zähler könnte sich aufgrund des hohen Bedarfs an Zählerwechseln und der bestehenden Arbeitsauslastung über mehrere Wochen hinziehen. Laut dem baden-württembergischen Netzbetreiber Syna führt dies zu einer „Überlastungssituation“.