Zama ermöglicht vertrauliche Smart Contracts auf EVM-Blockchains

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Welt der Blockchain-Technologie steht vor einer bedeutenden Weiterentwicklung: Zama, ein Unternehmen spezialisiert auf Kryptographie, hat ein neues Werkzeug vorgestellt, das die Erstellung vertraulicher Smart Contracts auf jeder EVM-Blockchain ermöglicht.

Zama, ein führendes Unternehmen im Bereich der Kryptographie, hat kürzlich ein innovatives Werkzeug namens fhEVM Coprocessor auf dem Sepolia-Testnetz von Ethereum eingeführt. Dieses Tool verspricht, die Entwicklung vertraulicher Smart Contracts auf jeder Blockchain zu revolutionieren. Die vollständige Markteinführung ist für Mitte 2025 geplant, wie der CEO von Zama, Rand Hindi, bekanntgab. Ziel ist es, Blockchain-Anwendungen zu schaffen, die Transparenz mit dem Schutz der Privatsphäre vereinen.

Der fhEVM Coprocessor ermöglicht es Entwicklern, vertrauliche Smart Contracts auf Blockchains zu implementieren, die nicht mit vollständig homomorpher Verschlüsselung (FHE) ausgestattet sind. Diese Technologie erlaubt die Verarbeitung verschlüsselter Daten, ohne sie zu entschlüsseln, was die Entwicklung von datenschutzfreundlichen Blockchain-Anwendungen erheblich vereinfacht. Entwickler können nun mit der bekannten Programmiersprache Solidity arbeiten, um sofort mit der Erstellung vertraulicher Smart Contracts zu beginnen.

Während viele Web3-Innovationen wie Konsensmechanismen, Zero-Knowledge-Proofs und optimistische Rollups bereits Fortschritte im Bereich der Privatsphäre gemacht haben, bleibt das Problem bestehen, dass öffentliche Blockchains alle Daten offenlegen, während private Blockchains an Transparenz verlieren. Einige Zero-Knowledge-Lösungen verbessern zwar die Privatsphäre, opfern jedoch die Komponierbarkeit der Blockchain. Der fhEVM Coprocessor wurde entwickelt, um diese Herausforderungen zu überwinden.

Zu den wichtigsten Innovationen des Systems gehören verschlüsselte Daten, die weiterhin verarbeitet werden können, während die Komponierbarkeit der Blockchain erhalten bleibt, sowie programmierbare Datenschutzkontrollen. Das System bietet auch Leistungsverbesserungen, wie etwa rund 20 Transaktionen pro Sekunde (TPS), mit der Möglichkeit, in Zukunft auf Hunderte oder Tausende von TPS zu skalieren.

Die potenziellen praktischen Anwendungen dieser Technologie sind vielfältig. Sie reichen von privaten Token und verschlüsselten DeFi-Transaktionen über vertrauliche On-Chain-Kreditvergabe bis hin zu sicheren Abstimmungsmechanismen, privatem Geschäftsdatemanagement, verdeckten Auktionen und zusammensetzbaren privaten Identitäten. Diese Entwicklungen könnten die Art und Weise, wie Privatsphäre in Blockchain, dezentralen Anwendungen und Smart Contracts gehandhabt wird, grundlegend verändern.

Zama hat im März in einer Series-A-Finanzierungsrunde, die von Multicoin Capital und Protocol Labs geleitet wurde, 73 Millionen US-Dollar gesammelt. Diese Investition unterstreicht das Vertrauen der Investoren in die Fähigkeit von Zama, die Blockchain-Technologie durch verbesserte Datenschutzlösungen voranzutreiben.