BARCELONA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Auf dem Mobile World Congress (MWC) hat Xiaomi ein neues Konzept vorgestellt, das die Grenzen der Smartphone-Fotografie neu definiert.
Xiaomi hat auf dem MWC in Barcelona ein Smartphone-Konzept vorgestellt, das durch ein innovatives Wechselobjektiv-System besticht. Der Clou dieses Systems ist der magnetische Anschluss, der das Smartphone in eine leistungsstarke Micro-Four-Thirds-Kamera verwandelt. Diese Technologie könnte die Art und Weise, wie wir mobile Fotografie erleben, grundlegend verändern.
Das Herzstück des Systems ist das sogenannte ‘Modular Optical System’, das aus einem modifizierten Xiaomi 15 und einem speziell entwickelten Objektiv mit integriertem Sensor besteht. Im Gegensatz zu anderen Ansätzen, wie dem von Realme, bei dem der Sensor im Smartphone verbleibt, bildet bei Xiaomi das Objektiv zusammen mit dem Sensor eine Einheit. Dies ermöglicht eine kompaktere Bauweise und eröffnet neue Möglichkeiten für die Bildqualität.
Der von Xiaomi eingesetzte Micro-Four-Thirds-Sensor bietet eine deutlich größere Lichtaufnahmefläche im Vergleich zu den derzeit größten Smartphone-Sensoren. Mit einer Fläche von 225 mm² sammelt er fast doppelt so viel Licht wie ein Typ-1-Zoll-Sensor. Der ‘Light Fusion X’-Sensor von Xiaomi erreicht eine beeindruckende Auflösung von 100 Megapixeln, während herkömmliche MFT-Sensoren in aktuellen Panasonic-Kameras maximal 25 Megapixel bieten.
Ein weiteres Highlight ist die lichtstarke Offenblende von f/1,4, die dem Bildwinkel eines 35-mm-Objektivs an einer Kleinbildkamera entspricht. Das Objektiv wird durch Magnete am Smartphone-Gehäuse gehalten und zusätzlich mit Pogopins verankert, die für die Stromversorgung sorgen. Die Kommunikation mit dem Smartphone erfolgt über die proprietäre Technik ‘LaserLink’, die eine Datenübertragung von bis zu 10 GBit/s ermöglicht.
Im Vergleich zu Realmes Ansatz, der auf einen L-Mount-Anschluss setzt, punktet Xiaomi mit kompakteren Abmessungen trotz des größeren Sensors. Allerdings ist die Nachhaltigkeit fraglich, da jedes Objektiv einen eigenen Sensor benötigt und nur mit Xiaomi-Smartphones kompatibel ist. Realme hingegen bietet eine breitere Kompatibilität durch den L-Mount-Anschluss, auch wenn unklar bleibt, ob ihre Objektive mit regulären L-Mount-Kameras funktionieren.
Diese Entwicklungen zeigen, dass der Markt für Smartphone-Fotografie in Bewegung ist. Hersteller suchen nach neuen Wegen, um die Bildqualität zu verbessern und den Nutzern mehr Flexibilität zu bieten. Die Frage bleibt, wie sich diese Technologien in der Praxis bewähren und ob sie den hohen Erwartungen der Nutzer gerecht werden können.
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