Wohnungsmarkt in Los Angeles: Waldbrände verschärfen die Krise

LOS ANGELES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Waldbrände in Los Angeles haben nicht nur verheerende Schäden an Gebäuden verursacht, sondern auch den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt weiter unter Druck gesetzt. Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist sprunghaft angestiegen, was zu erheblichen Preissteigerungen führt.

Die jüngsten Waldbrände in Los Angeles haben eine ohnehin angespannte Wohnsituation dramatisch verschärft. Ganze Stadtviertel wurden zerstört, was die Nachfrage nach Mietobjekten in die Höhe schnellen ließ. Besonders betroffen sind prestigeträchtige Stadtteile, in denen die Mietpreise bereits vor den Bränden hoch waren. Patrick Michael, Eigentümer von LA Estate Rentals, berichtet von einem drastischen Anstieg der Anfragen: Statt der üblichen 50 Anrufe pro Tag erhält sein Unternehmen nun 500.

Ein Beispiel für die aktuelle Marktsituation ist ein Mietvertrag in Beverly Hills, dessen Preis von ursprünglich 35.000 Dollar auf 40.000 Dollar pro Monat stieg, bevor der Vertrag abgeschlossen wurde. Michael beschreibt den Immobilienmarkt als “ebay der Häuser”, wo regelrechte Bieterkämpfe stattfinden. Diese Dynamik zeigt, wie verzweifelt viele Menschen auf der Suche nach Wohnraum sind.

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, hat angekündigt, gegen Wucher vorzugehen. Gemeinsam mit den Staatsanwälten des Countys werden Verfahren entwickelt, um Preisüberschreitungen bei Online-Immobilienanzeigen zu bekämpfen. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, da die kalifornische Gesetzgebung Preiserhöhungen von mehr als 10% nach einer Notlage verbietet, deren Umsetzung jedoch oft schwierig ist.

Die Brände haben nicht nur mindestens 24 Menschenleben gefordert, sondern auch über 12.000 Gebäude zerstört und viele weitere stark beschädigt. Für Menschen aus verschiedenen Einkommensschichten bedeutet dies nicht nur den Verlust von Hab und Gut, sondern auch den Eintritt in einen noch umkämpfteren Wohnungsmarkt. Besonders stark gefragt sind eingerichtete Wohnungen, da viele Betroffene ihre gesamte Einrichtung verloren haben.

In den von den Bränden besonders betroffenen Gebieten wie Pasadena und dem Westen von Los Angeles ist der Wohnungsmarkt traditionell schon angespannt. Jetzt treten noch mehr Menschen in Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Wohneinheiten. Diese Situation erinnert an ähnliche Marktentwicklungen nach anderen Naturkatastrophen, wie Hurrikan Katrina oder Harvey, wobei die Schäden durch die Brände in Los Angeles weitaus aufwendiger zu beseitigen sind.

Die langfristigen Auswirkungen auf den regionalen Immobilienmarkt sind schwer abzuschätzen. Experten warnen jedoch, dass die Kombination aus zerstörtem Wohnraum und steigender Nachfrage die Preise weiter in die Höhe treiben könnte. Dies könnte nicht nur die Wohnungsnot verschärfen, sondern auch die soziale Ungleichheit in der Region verstärken.