MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Abschaffung eines Feiertags in Deutschland hat an Fahrt aufgenommen, nachdem eine prominente Wirtschaftsweise die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile hervorgehoben hat. Die Idee, einen Feiertag zu streichen, um das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu steigern, wirft jedoch komplexe Fragen auf, die weit über die reine Wirtschaftlichkeit hinausgehen.
Die Überlegung, durch die Streichung eines Feiertags das deutsche BIP zu steigern, hat in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer brachte diesen Vorschlag ins Gespräch, der von einigen als pragmatischer Ansatz zur Stärkung der Wirtschaft angesehen wird. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat berechnet, dass ein zusätzlicher Arbeitstag die Wirtschaftsleistung um bis zu 8,6 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen könnte. Diese Zahl klingt beeindruckend, doch die Umsetzung einer solchen Maßnahme wäre alles andere als einfach.
Ein Blick nach Dänemark zeigt, dass die Streichung eines Feiertags durchaus realisierbar ist. Dort wurde 2024 ein Feiertag gestrichen, um zusätzliche Mittel für die Verteidigungsausgaben bereitzustellen. Doch die deutsche Situation ist komplexer. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines gestrichenen Feiertags hängen stark von der Jahreszeit ab. Ein zusätzlicher Arbeitstag im Sommer könnte produktiver sein als einer im Winter, wenn wetterbedingte Arbeitsausfälle in der Bau- und Logistikbranche drohen.
Die Berechnungsmethoden des IW zeigen, dass es zwei zentrale Ansätze gibt: Eine Kalenderbereinigung, die Schwankungen der Arbeitstage berücksichtigt, kommt auf einen positiven Effekt von etwa fünf Milliarden Euro. Ein Vergleich mit der Abschaffung des Buß- und Bettags in den 1990er Jahren ergibt ein ähnliches Resultat. Würde man diese Berechnungen auf heutige Verhältnisse übertragen, ergäbe sich eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von bis zu 8,6 Milliarden Euro.
Die demografische Krise in Deutschland verschärft die Diskussion weiter. Laut IW-Experte Christoph Schröder treten künftig mehr Arbeitnehmer in den Ruhestand, als junge Fachkräfte nachrücken. Daher müsse man darüber nachdenken, mehr zu arbeiten, nicht weniger. Die Abschaffung eines Feiertags sei daher nicht nur eine wirtschaftliche Maßnahme, sondern auch ein symbolisches Zeichen für eine stärkere Arbeitsmarktbeteiligung.
Politisch ist die Streichung eines Feiertags jedoch heikel. Feiertage haben nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung. In Deutschland sind die Feiertagsregelungen zudem Ländersache, was eine einheitliche Abschaffung zusätzlich erschweren würde. Die Diskussion zeigt, dass wirtschaftliche Überlegungen oft mit kulturellen und sozialen Aspekten kollidieren, was eine ausgewogene Entscheidung erfordert.
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