BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde sorgt für erhebliche Spannungen zwischen der Politik und führenden Wirtschaftsverbänden. Diese warnen vor den weitreichenden Folgen für die deutsche Wirtschaft und die Tarifautonomie.

Die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde hat eine Welle der Kritik von führenden Wirtschaftsverbänden ausgelöst. Diese sehen darin nicht nur eine betriebswirtschaftliche Herausforderung, sondern auch einen Angriff auf die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Die Sorge um Jobverluste und steigende Sozialabgaben ist groß, insbesondere in arbeitsintensiven Branchen wie der Gastronomie und dem Einzelhandel, wo die Lohnkosten einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten ausmachen.

Seit 2022 ist der Mindestlohn bereits um rund 30 Prozent gestiegen, was viele Mittelständler an ihre Belastungsgrenze bringt. Der Vorstoß der SPD, den Mindestlohn auf 15 Euro zu erhöhen, würde einen weiteren Sprung von über 17 Prozent bedeuten. Für kleine Betriebe mit geringer Eigenkapitaldecke könnte dies schnell zur Existenzfrage werden.

Ein weiterer Kritikpunkt der Verbände ist die Erosion der Tarifbindung. Je höher der Mindestlohn, desto geringer der Anreiz für Unternehmen, sich an Flächentarife zu binden. Dies könnte zu einer weiteren Schwächung der Tarifautonomie führen, ein Trend, der in Deutschland ohnehin seit Jahren zu beobachten ist.

Die Wirtschaftsverbände warnen zudem vor einer Lohn-Preis-Spirale, die durch die Erhöhung des Mindestlohns ausgelöst werden könnte. Höhere Löhne führen zu höheren Preisen, was wiederum den Inflationsdruck erhöht. In Zeiten volatiler Märkte und geopolitischer Unsicherheiten gewinnt dieses Argument an Gewicht.

Besonders scharf kritisieren die Verbände die steigenden Sozialkosten. Sie fordern eine Obergrenze bei den Sozialabgaben von 40 Prozent, da steigende Löhne auch höhere Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bedeuten. Dies trifft nicht nur Unternehmen, sondern auch Arbeitnehmer und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.

Auch das duale Ausbildungssystem könnte unter der Erhöhung des Mindestlohns leiden. Wenn die Differenz zwischen Ausbildungsvergütung und Mindestlohn zu gering wird, sinkt der Anreiz für junge Menschen, eine Ausbildung zu beginnen. Dies könnte langfristig zu einem Mangel an qualifizierten Fachkräften führen, insbesondere in Branchen, die bereits heute Nachwuchssorgen haben.

Die politische Landschaft ist gespalten. Während SPD und Teile der Grünen den Mindestlohn als Mittel gegen Armut preisen, sehen FDP und Arbeitgeberseite einen massiven Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD sieht zwar eine Modernisierung der Arbeitszeitregelungen vor, doch bei den Lohnfragen scheiden sich die Geister.

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Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Mindestlohnerhöhung
Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Mindestlohnerhöhung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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