BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD haben einen Rahmen für eine mögliche schwarz-rote Bundesregierung abgesteckt. Die Reaktionen aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden sind gemischt.

Die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD haben einen Rahmen für eine mögliche schwarz-rote Bundesregierung abgesteckt. Die Reaktionen aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden sind gemischt. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger äußerte sich kritisch und forderte nachhaltige Sozialversicherungsreformen, die im Sondierungspapier bislang fehlen. Er betonte, dass ambitionierte Maßnahmen zur Stabilisierung oder Senkung der Sozialversicherungsbeiträge notwendig seien, um Fehlanreize abzubauen und mehr Menschen in Arbeit zu bringen.

Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, sieht im Sondierungsergebnis zwar Spielräume, vermisst jedoch ein Gesamtkonzept. Er fordert klare Unterstützung für Gründer und innovative Geschäftsmodelle sowie mehr Freiräume für Unternehmer. Auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer, vertreten durch Präsident Peter Adrian, begrüßt geplante Entlastungen bei Energiekosten, kritisiert jedoch das Fehlen steuerlicher Entlastungen und Anreize für Unternehmen.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks, vertreten durch Präsident Jörg Dittrich, erkennt guten Willen in den Inhalten, sieht jedoch das Ziel einer deutlich besseren Wettbewerbsfähigkeit noch nicht erreicht. Er fordert eine Neuausrichtung der sozialen Sicherungssysteme zur Entlastung von Betrieben und Beschäftigten. Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, begrüßt die geplanten Investitionen in die Infrastruktur und die Senkung der Stromsteuer.

Der Bauernverband, vertreten durch Präsident Joachim Rukwied, bewertet die Wiedereinführung der Agrardiesel-Rückvergütung positiv, kritisiert jedoch die Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro. Er warnt, dass dies das Ende für den Obst-, Gemüse- und Weinanbau in Deutschland bedeuten könnte und fordert eine Sonderregelung für die Landwirtschaft.

Frank Werneke, Vorsitzender von Verdi, lobt die Vereinbarungen zur Festschreibung des Rentenniveaus und die Perspektive für einen gesetzlichen Mindestlohn von 15 Euro. Er fordert jedoch verlässliche Finanzierungszusagen für den öffentlichen Nahverkehr und den Bereich Gesundheit und Pflege. André Berghegger vom Städte- und Gemeindebund erwartet, dass der Bund über zehn Jahre eine Milliarde Euro für Zivilschutzeinrichtungen bereitstellt.

Jutta Gurkmann von der Verbraucherzentrale hebt positiv hervor, dass die Energiekosten für alle sinken sollen. Sie fordert, dass in den Koalitionsverhandlungen die Alltagssorgen der Menschen, wie hohe Lebensmittelpreise und Probleme im öffentlichen Nahverkehr, auf die Agenda gesetzt werden. Das Deutschlandticket müsse langfristig gesichert und finanziert werden.

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Wirtschaftliche Reaktionen auf Union-SPD-Pläne: Licht und Schatten
Wirtschaftliche Reaktionen auf Union-SPD-Pläne: Licht und Schatten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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