MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Rückkehr von Astronauten zur Erde nach einem langen Aufenthalt im Weltraum ist nicht nur ein emotionaler Moment, sondern auch eine Herausforderung für den menschlichen Körper. Nach Monaten in der Schwerelosigkeit muss sich der Körper wieder an die Bedingungen der Erde anpassen.
Die Rückkehr von Astronauten zur Erde nach einem langen Aufenthalt im Weltraum ist nicht nur ein emotionaler Moment, sondern auch eine Herausforderung für den menschlichen Körper. Nach Monaten in der Schwerelosigkeit muss sich der Körper wieder an die Bedingungen der Erde anpassen. Die NASA hat in den letzten Jahrzehnten umfangreiche Forschungen betrieben, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu verstehen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Im Weltraum erleben Astronauten eine Vielzahl von physiologischen Veränderungen. Ohne die konstante Anziehungskraft der Erde verschieben sich Körperflüssigkeiten, was zu einem Anschwellen des Gesichts und einer Verlagerung des Blutes in den oberen Körperbereich führt. Diese Veränderungen können zu einem verringerten Blutvolumen und niedrigem Blutdruck führen, was als Hypotonie bekannt ist. Zudem verschiebt sich das Gehirn leicht im Schädel, und die schützende Flüssigkeit um das Gehirn herum dehnt sich aus.
Um diesen Effekten entgegenzuwirken, hat die NASA spezielle Trainingsprogramme entwickelt. Astronauten verbringen täglich mehrere Stunden mit Übungen, um den Verlust von Muskel- und Knochenmasse zu minimieren. Diese Übungen sind entscheidend, da die Muskeln und Knochen ohne die Belastung durch die Schwerkraft schnell an Stärke verlieren. John DeWitt, ein Biochemiker bei der NASA, betont die Bedeutung von Krafttraining im All, um die Gesundheit der Astronauten zu erhalten.
Ein bemerkenswertes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers ist der Fall von Scott Kelly, der 340 Tage auf der Internationalen Raumstation verbrachte. Während dieser Zeit wurden umfangreiche Studien durchgeführt, um die genetischen und physiologischen Veränderungen zu dokumentieren, die durch den Aufenthalt im All verursacht wurden. Diese Studien zeigten, dass sich unter anderem die Augen, das Gleichgewicht und die kognitiven Fähigkeiten von Kelly veränderten. Nach seiner Rückkehr zur Erde benötigte sein Körper mehrere Monate, um sich vollständig zu erholen.
Die Rückkehr zur Erde bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Die Schwerkraft zieht die Körperflüssigkeiten wieder in die unteren Extremitäten, was zu einem Gefühl der Schwere führt. Astronauten berichten oft, dass selbst das Heben eines Bleistifts nach der Rückkehr zur Erde eine spürbare Anstrengung erfordert. Diese Anpassungsphase kann mehrere Monate dauern, bis der Körper wieder vollständig an die Bedingungen der Erde gewöhnt ist.
Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Effekte. Scott Kelly bemerkte nach seiner Rückkehr, dass seine Füße besonders weich waren, was auf den Mangel an Druck und Reibung im All zurückzuführen ist. Diese und andere Erkenntnisse helfen der NASA, zukünftige Missionen besser zu planen und die Gesundheit der Astronauten zu schützen.
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