MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die steigende Prävalenz von Fettleibigkeit stellt nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein neurologisches Problem dar. Neue Forschungen zeigen, wie Fettleibigkeit die Belohnungssysteme des Gehirns verändert und damit das Essverhalten beeinflusst.
Die steigende Zahl von Menschen mit Fettleibigkeit in den USA hat Wissenschaftler dazu veranlasst, die neurologischen Grundlagen dieser Erkrankung genauer zu untersuchen. Eine neue Forschungsinitiative widmet sich der Frage, wie Fettleibigkeit die Gehirnkreisläufe verändert, die mit Belohnung, Motivation und Emotionen verbunden sind. Diese Veränderungen könnten erklären, warum Menschen mit Fettleibigkeit oft ungesunde Ernährungsentscheidungen treffen.
Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern nutzt fortschrittliche elektrochemische Techniken, um die chemischen Reaktionen des Gehirns auf nahrungsbezogene Reize in Echtzeit zu messen. Diese Untersuchungen werden an Epilepsiepatienten durchgeführt, die bereits mit implantierten Elektroden überwacht werden. Ziel ist es, die neurochemischen Muster mit metabolischen Gesundheitsmarkern zu vergleichen, um zu verstehen, wie Fettleibigkeit das Belohnungssystem des Gehirns verändert.
Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten den Weg für neue Behandlungen ebnen, die über den bloßen Gewichtsverlust hinausgehen und direkt die zugrunde liegenden Veränderungen im Gehirn ansprechen. Dies ist besonders wichtig, da aktuelle Behandlungen für Übergewicht und Fettleibigkeit oft nur auf Diäten abzielen, ohne die neurologischen Aspekte zu berücksichtigen.
Die Forschung wird von einem Team an der Virginia Tech geleitet, das von einem vierjährigen, 2,75 Millionen US-Dollar schweren Zuschuss des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases unterstützt wird. Die Wissenschaftler hoffen, die Lücke zwischen Tier- und Humanstudien zu schließen und eine Grundlage für die Untersuchung der Beziehung zwischen den Belohnungsmechanismen des Gehirns und metabolischen Gesundheitsmarkern zu schaffen.
Frühere Studien an Tieren wie Bienen, Nagetieren und nicht-menschlichen Primaten haben gezeigt, welche Rolle bestimmte Gehirnchemikalien bei Nahrung und Belohnung spielen. Doch erst kürzlich konnten Wissenschaftler diese Chemikalien in Echtzeit beim Menschen verfolgen. Die von Professor Read Montague und seinem Team entwickelten elektrochemischen Techniken ermöglichen es, diese Signale bei nahrungsbezogenen Aufgaben in sub-sekundenschnellen Zeiträumen zu messen.
Die Forschungsergebnisse könnten auch die Entwicklung neuer Medikamente beeinflussen, die gezielt auf die Belohnungsbereiche im Gehirn abzielen. Dies ist besonders relevant, da viele Medikamente zur Behandlung von Übergewicht und Fettleibigkeit bereits auf diese Gehirnregionen abzielen. Doch selbst nach einem Gewichtsverlust kehrt das Gehirn oft nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurück, was die Notwendigkeit neuer Ansätze unterstreicht.
Die Forscher betonen, dass es wichtig ist, verschiedene Arten von Belohnungen zu messen, um zu verstehen, ob diese Gehirnchemikalien etwas so Einfaches wie einen süßen Geschmack auf die gleiche Weise kodieren wie etwas Komplexes wie Sprache. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend für die Entwicklung der nächsten Generation von Interventionen sein, die auf die neurologischen Aspekte von Fettleibigkeit abzielen.
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