MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Anpassung des Stoffwechsels während der Stillzeit ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie der menschliche Körper auf die Bedürfnisse des Nachwuchses reagiert. Forscher haben nun herausgefunden, wie hormonelle Veränderungen das Gehirn beeinflussen, um den Energiebedarf stillender Mütter zu decken.
Die Stillzeit stellt für Mütter eine erhebliche metabolische Herausforderung dar. Um den Energiebedarf für die Milchproduktion zu decken, sind komplexe Anpassungen im Stoffwechsel notwendig. Forscher der Baylor College of Medicine und des Pennington Biomedical Research Center haben nun einen Mechanismus entdeckt, der erklärt, wie hormonelle Veränderungen während der Stillzeit den Stoffwechsel beeinflussen.
Im Zentrum dieser Anpassungen stehen die Hormone Prolaktin und Östrogen. Während der Stillzeit steigt der Prolaktinspiegel, während der Östrogenspiegel sinkt. Diese hormonellen Veränderungen führen dazu, dass bestimmte Neuronen im Hypothalamus, die sogenannten Östrogenrezeptor-α (ERα)-Neuronen, weniger aktiv sind. Dies hat zur Folge, dass der Appetit der Mutter steigt und die Fettverbrennung reduziert wird, um die Energie für die Milchproduktion zu sparen.
Die Forscher fanden heraus, dass das Entfernen der ERα-Neuronen im Hypothalamus bei nicht stillenden Mäusen ähnliche metabolische Veränderungen hervorrief wie bei stillenden Mäusen. Dies zeigt, dass diese Neuronen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels während der Stillzeit spielen. Die Reaktivierung dieser Neuronen bei stillenden Mäusen führte zu einer Umkehrung dieser Effekte, was die Bedeutung dieser Neuronen für die metabolische Anpassung unterstreicht.
Diese Erkenntnisse könnten nicht nur für das Verständnis der Stoffwechselanpassungen während der Stillzeit von Bedeutung sein, sondern auch für die Behandlung von Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Menopause und Hyperprolaktinämie. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit neue Wege für die Behandlung dieser Erkrankungen eröffnen könnte, indem sie das Zusammenspiel von Hormonen und Gehirnaktivität besser verstehen.
Die Studie zeigt, wie das Gehirn hormonelle Signale integriert, um das Energiebalance zu regulieren. Dies könnte auch für andere Zustände von Bedeutung sein, bei denen sich die Prolaktin- oder Östrogenspiegel verändern. Die Forscher betonen, dass ihre Arbeit spannende neue Forschungsansätze für die neuroendokrine Kontrolle des Stoffwechsels eröffnet.
Die Forschung wurde durch verschiedene Stipendien und Förderungen unterstützt, darunter Mittel von den National Institutes of Health und der American Heart Association. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Metabolism veröffentlicht und bieten eine neue Perspektive auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen Hormonen und Gehirn während der Stillzeit.
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