MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Art und Weise, wie Menschen Entscheidungen unter Unsicherheit treffen, wird maßgeblich von ihren emotionalen Zuständen beeinflusst. Eine neue Studie der University of Minnesota zeigt, dass Angst und Apathie zu gegensätzlichen Verhaltensmustern führen können.

Die aktuelle Forschung der University of Minnesota hat aufgedeckt, dass Angst und Apathie, zwei häufige emotionale Zustände, die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Während ängstliche Personen ihre Umgebung als hochgradig volatil wahrnehmen und nach negativen Ergebnissen mehr Optionen erkunden, neigen apathische Personen dazu, Ergebnisse als zufällig zu betrachten und reduzieren ihre Bereitschaft, neue Entscheidungen zu treffen.

Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Entwicklung maßgeschneiderter therapeutischer Ansätze, die berücksichtigen, wie Patienten Unsicherheit wahrnehmen und verarbeiten. Die Studie, die in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry: Cognitive Neuroscience and Neuroimaging veröffentlicht wurde, zeigt, dass ängstliche Menschen nach Misserfolgen eher dazu neigen, neue Möglichkeiten zu erkunden, während apathische Menschen weniger exploratives Verhalten zeigen.

Die Forscher nutzten eine Kombination aus Verhaltensstudien und computergestütztem Modellieren, um zu untersuchen, wie über 1.000 Teilnehmer in einer dynamischen Umgebung Entscheidungen trafen. Diese mussten wiederholt entscheiden, ob sie neue Optionen erkunden oder bei den bekannten bleiben sollten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrnehmung von Volatilität und Zufälligkeit das Verhältnis zwischen Angst und explorativem Verhalten nach negativen Ergebnissen vermittelt.

Alexander Herman, MD, PhD, Assistenzprofessor für Psychiatrie an der University of Minnesota Medical School, betont, dass diese emotionalen Zustände sowohl die Offenheit für neue Erfahrungen als auch die Wahrnehmung der Unvorhersehbarkeit der Welt beeinflussen. Ein ängstlicher Mensch könnte beispielsweise den Arbeitsmarkt als unvorhersehbar betrachten und ständig nach neuen Stellenangeboten suchen, während jemand mit Apathie das Job-Suchen als zufällig ansieht und glaubt, dass Änderungen keinen Unterschied machen.

Diese Forschung bietet einen neuen Rahmen für das Verständnis, wie emotionale Zustände die Entscheidungsfindung beeinflussen, mit wichtigen Implikationen für die Behandlung neuropsychiatrischer Erkrankungen. Die Ergebnisse legen nahe, dass therapeutische Ansätze effektiver sein könnten, wenn sie darauf abgestimmt sind, wie Patienten Unsicherheit wahrnehmen und verarbeiten.

Die Studie wurde von den National Institutes of Mental Health, dem National Institute on Drug Abuse und der MnDRIVE-Initiative der University of Minnesota finanziert. Diese Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Forschung für das Verständnis der kognitiven und affektiven Prozesse in neuropsychiatrischen Störungen.

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Wie Angst und Apathie die Entscheidungsfindung beeinflussen
Wie Angst und Apathie die Entscheidungsfindung beeinflussen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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