SAN JOSE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein brisanter Rechtsstreit erschüttert derzeit die Technologiewelt: Der ehemalige Strategie-Direktor von Super Micro, Bob K. Luong, hat eine Klage gegen seinen früheren Arbeitgeber eingereicht. Im Zentrum stehen Vorwürfe der Vergeltung und Entlassung, nachdem Luong mutmaßliche Bilanzunregelmäßigkeiten gemeldet hatte.
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Die Klage von Bob K. Luong gegen Super Micro Computer wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Whistleblower in der Technologiebranche gegenübersehen. Luong, der als Strategie-Direktor tätig war, behauptet, dass seine Entlassung im April 2023 eine direkte Folge seiner Berichte über Bilanzunregelmäßigkeiten und Verstöße gegen die Bestimmungen der Securities and Exchange Commission (SEC) war. Diese Vorwürfe betreffen die vorzeitige Verbuchung von Umsätzen und den Versand von Geräten mit fehlenden Teilen, um die Finanzlage des Unternehmens besser darzustellen.
Besonders brisant sind die Anschuldigungen gegen die Mitgründerin von Super Micro, Sara Liu Liang, und ihren Bruder Edmond Liu. Luong behauptet, dass sie gemeinsam mit dem CEO eines Geschäftspartners, Compuware, Zahlungsaufschübe und Anpassungen der Verkaufsbedingungen vereinbart hätten, um eine vorzeitige Umsatzverbuchung zu ermöglichen. Diese Vorwürfe werfen ein Schlaglicht auf die engen Verbindungen innerhalb der Unternehmensführung, da Compuware von Charles Liangs Bruder, Bill Liang, geführt wird.
Super Micro hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und erklärt, dass Luong aufgrund unangemessenen Verhaltens entlassen wurde. Laut Gerichtsdokumenten wird ihm vorgeworfen, zwei seiner direkten Untergebenen gemobbt zu haben, was zu einer internen Untersuchung führte. Diese Untersuchung habe Beweise für unangemessenes Verhalten Luongs zutage gefördert, darunter lautes Schreien und unhöfliches Benehmen.
Luong hingegen sieht sich als Opfer von Vergeltungsmaßnahmen. Seine Anwältin, Tanya Gomerman, betont, dass ihr Mandant im Grunde gekündigt wurde, weil er auf eine Befragung mit dem Finanzvorstand bestand, die ihm verweigert wurde. Sie beschreibt Luong als einen Manager, der sich weigerte, Anweisungen zu befolgen, die er als illegal ansah.
Die Klage hat das Potenzial, weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmensführung und die Buchhaltungspraktiken in der Technologiebranche zu haben. Experten sehen in solchen Fällen eine zunehmende Sensibilisierung für die Rechte von Whistleblowern und die Notwendigkeit transparenterer Unternehmenspraktiken. Die Entwicklungen in diesem Fall werden von der Branche genau beobachtet, da sie möglicherweise Präzedenzfälle für den Umgang mit internen Beschwerden und deren Konsequenzen schaffen könnten.
In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich der Rechtsstreit entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die Reputation von Super Micro haben könnte. Die Vorwürfe werfen Fragen über die Integrität der Unternehmensführung auf und könnten das Vertrauen von Investoren und Geschäftspartnern beeinträchtigen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Luongs Vorwürfe vor Gericht Bestand haben und welche Konsequenzen sich daraus für das Unternehmen ergeben.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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