MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die weltweite Infrastruktur für Wasserstofftankstellen wächst stetig, obwohl sie im Vergleich zu herkömmlichen Tankstellen und Elektroladestationen noch relativ klein ist. Diese Entwicklung spiegelt das zunehmende Interesse an nachhaltigen Energielösungen wider, insbesondere in Europa, China und Südkorea.
Die Zahl der Wasserstofftankstellen weltweit hat kürzlich die Marke von 1.160 erreicht, was ein bedeutender Meilenstein für die nachhaltige Energieinfrastruktur darstellt. Diese Entwicklung wird von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) dokumentiert, einem Beratungsunternehmen, das sich auf die Analyse von Energiesystemen spezialisiert hat. Besonders in Europa, China und Südkorea wurden im letzten Jahr zahlreiche neue Stationen eröffnet, was das wachsende Interesse an Wasserstoff als alternativer Energiequelle unterstreicht.
In Europa wurden 42 neue Wasserstofftankstellen eröffnet, während China und Südkorea mit etwa 30 bzw. 25 neuen Stationen ebenfalls signifikante Zuwächse verzeichneten. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Anzahl der Wasserstofftankstellen im Vergleich zu den rund 14.000 herkömmlichen Tankstellen und etwa 90.000 Elektroladestationen in Deutschland gering. Dies zeigt, dass Wasserstoff zwar an Bedeutung gewinnt, aber noch einen weiten Weg vor sich hat, um mit etablierten Kraftstoffsystemen zu konkurrieren.
China hat sich als führender Markt für Wasserstofftankstellen etabliert, mit insgesamt 384 Standorten. Diese Zahl verdeutlicht Chinas Engagement für die Förderung von Wasserstofftechnologien als Teil seiner Strategie zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen. In Asien gibt es insgesamt 748 Wasserstofftankstellen, wobei Südkorea und Japan mit 198 bzw. 161 Standorten ebenfalls bedeutende Märkte darstellen. Europa folgt mit 294 Standorten, darunter 113 in Deutschland und 65 in Frankreich.
Die USA hinken im Vergleich etwas hinterher, mit insgesamt 89 Wasserstofftankstellen, von denen sich 74 in Kalifornien befinden. Dies zeigt, dass die USA trotz ihrer technologischen Vorreiterrolle in anderen Bereichen noch Aufholbedarf bei der Wasserstoffinfrastruktur haben. Kalifornien bleibt jedoch ein Vorreiter in den USA, was auf die staatlichen Förderprogramme und die starke Fokussierung auf umweltfreundliche Technologien zurückzuführen ist.
Die Erfassung der genauen Anzahl der Wasserstofftankstellen ist mit Unsicherheiten behaftet, da nicht alle Schließungen öffentlich bekannt gemacht werden. Dies erschwert eine präzise Analyse der Marktentwicklung. Dennoch zeigt der Trend, dass Wasserstoff als Energieträger zunehmend an Bedeutung gewinnt, insbesondere in Regionen, die stark auf die Reduzierung von Emissionen setzen.
Die Zukunft der Wasserstofftankstellen hängt stark von der politischen Unterstützung und den Investitionen in die Infrastruktur ab. Experten sind sich einig, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen kann, wenn die Herausforderungen der Speicherung und Verteilung gelöst werden. Die Entwicklung neuer Technologien und die Verbesserung der Effizienz von Wasserstoffproduktion und -nutzung könnten entscheidend sein, um die Akzeptanz und Verbreitung von Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle zu fördern.
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