MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Immer wieder entscheiden sich Unternehmen, ihre Aktien von der Börse zu nehmen. Doch was bedeutet ein Delisting für Aktionäre und welche Prozesse sind damit verbunden?
Ein Delisting, also der Rückzug eines Unternehmens von der Börse, ist ein komplexer Prozess, der sowohl rechtliche als auch finanzielle Aspekte umfasst. Unternehmen, die sich für diesen Schritt entscheiden, müssen den Widerruf der Handelszulassung ihrer Aktien bei der zuständigen Börsenaufsicht, in Deutschland der BaFin, beantragen. Diese Entscheidung erfordert zudem die Zustimmung des Aufsichtsrats des Unternehmens.
Für Aktionäre bedeutet ein Delisting, dass sie ihre Anteile nicht mehr an einem regulierten Markt handeln können. Um die Interessen der Anleger zu schützen, schreibt das Börsengesetz vor, dass Aktionäre ein Abfindungsangebot erhalten müssen, bevor der Antrag auf Delisting gestellt wird. Dieses Angebot sollte mindestens dem Durchschnittspreis der Aktie der letzten sechs Monate entsprechen, es sei denn, es liegen besondere Umstände vor, die eine andere Bewertung rechtfertigen.
Die Gründe für ein Delisting sind vielfältig. Häufig erfolgt es im Zuge einer Übernahme, bei der der neue Eigentümer das Unternehmen restrukturieren möchte, ohne die Transparenzanforderungen einer Börsennotierung erfüllen zu müssen. Auch Kosteneinsparungen können eine Rolle spielen, da die Verpflichtungen zur Veröffentlichung von Quartalsberichten und zur Abhaltung von Hauptversammlungen entfallen.
Ein weiterer Grund kann sein, dass das Unternehmen nicht mehr auf die Finanzierung über den Aktienmarkt angewiesen ist. In einigen Fällen kann auch die Börsenaufsicht selbst ein Delisting veranlassen, etwa wenn ein Squeeze-out stattfindet und der reguläre Handel nicht mehr gewährleistet ist.
Ein Downlisting, also der Wechsel in den Freiverkehr einer kleineren regionalen Börse, ist eine Alternative, die weniger strenge Anforderungen stellt. Allerdings sind die Handelsvolumina dort oft geringer, was den Verkauf der Aktien erschweren kann.
Aktionäre haben die Möglichkeit, das Abfindungsangebot abzulehnen und ihre Aktien zu behalten. Dies birgt jedoch das Risiko, dass die Papiere später schwerer zu verkaufen sind, da es keine Handelsplattform mehr gibt. Es besteht auch die Chance, dass das Abfindungsangebot erhöht wird, sollten nicht genügend Aktionäre ihre Aktien zurückgeben.
Insgesamt ist ein Delisting ein bedeutender Schritt, der sowohl für das Unternehmen als auch für die Aktionäre weitreichende Konsequenzen hat. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten die rechtlichen und finanziellen Implikationen verstehen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
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