MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Ernährungsforschung stehen kurzzeitige Diätstudien zunehmend in der Kritik. Diese Studien, die oft nur über wenige Wochen laufen, sollen Aufschluss darüber geben, wie verschiedene Ernährungsweisen auf die Gesundheit wirken. Doch Experten warnen, dass solche kurzen Zeiträume kaum ausreichen, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.
Die Debatte um die Wirksamkeit von Diätstudien ist nicht neu, doch die jüngsten Entwicklungen im Rahmen des ‘Nutrition for Precision Health’-Programms der NIH haben das Thema erneut ins Rampenlicht gerückt. Dieses Programm, das Teil der ‘All of Us’-Initiative ist, zielt darauf ab, mithilfe von Künstlicher Intelligenz die besten Ernährungsweisen zur Prävention chronischer Krankheiten zu identifizieren. Doch die Studien, die im Rahmen dieses Programms durchgeführt werden, stehen in der Kritik, da sie nur über einen Zeitraum von zwei Wochen laufen.
Ein zentrales Problem dieser Kurzzeitstudien ist die sogenannte ‘Carry-Over’-Wirkung. Diese tritt auf, wenn die Effekte einer Diät in die nächste Phase der Studie übergehen und so die Ergebnisse verfälschen. Ein Beispiel hierfür wäre eine Studie zu körperlicher Aktivität, bei der die Teilnehmer nach einer intensiven Trainingsphase in eine Ruhephase wechseln. Die positiven Effekte des Trainings könnten sich erst in der Ruhephase zeigen, was die Ergebnisse verzerrt.
Ein weiteres Problem ist die Anpassungszeit des Körpers an neue Ernährungsweisen. Viele Menschen, die eine kohlenhydratarme Diät beginnen, erleben zunächst Symptome wie Müdigkeit, die sogenannte ‘Keto-Grippe’. Diese Anpassungsphase kann mehrere Wochen dauern, was bedeutet, dass eine zweiwöchige Studie kaum die langfristigen Effekte einer solchen Diät erfassen kann.
Die Forscher des ‘Nutrition for Precision Health’-Programms gehen zwar mit wissenschaftlicher Strenge vor, indem sie den Teilnehmern vorbereitete Mahlzeiten zur Verfügung stellen und einige von ihnen unter ständiger Beobachtung halten. Doch die kurze Dauer der Studien bleibt ein entscheidender Schwachpunkt. Um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, wären Langzeitstudien notwendig, die über mehrere Monate laufen.
Langfristige Studien könnten nicht nur die direkten Effekte verschiedener Diäten auf die Gesundheit untersuchen, sondern auch wichtige Erkenntnisse über die Anpassungsprozesse des Körpers liefern. Solche Studien könnten die Grundlage für zukünftige Ernährungsrichtlinien und Empfehlungen für die Patientenversorgung bilden.
Die Finanzierung solcher Langzeitstudien stellt jedoch eine Herausforderung dar. Während große Pharmaunternehmen problemlos Milliardenbeträge für die Entwicklung neuer Medikamente aufbringen können, fehlt es in der Ernährungsforschung oft an finanzieller Unterstützung. Hier könnte die Regierung eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die notwendigen Mittel bereitstellt.
Die Diskussion um die Wirksamkeit von Diäten und die Notwendigkeit langfristiger Studien ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Gesundheitsversorgung. Nur durch qualitativ hochwertige Forschung können wir die wachsende Zahl ernährungsbedingter chronischer Krankheiten effektiv bekämpfen.
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