MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Integration von KI-Systemen in soziale Rollen, die traditionell von Menschen ausgefüllt wurden, wirft wichtige ethische Fragen auf. Ob als Tutor, Gesundheitsdienstleister oder romantischer Partner, die Art der Beziehung, die ein KI-System simuliert, beeinflusst maßgeblich, welche Verhaltensnormen angemessen sind.

Die Rolle von KI-Systemen in unserer Gesellschaft wächst stetig, und mit dieser Entwicklung kommen neue Herausforderungen auf uns zu. Wenn ein Benutzer einem KI-Chatbot seine Einsamkeit anvertraut und dieser die Thematik abblockt, stellt sich die Frage nach der Angemessenheit dieser Reaktion. Diese hängt stark davon ab, welche Beziehung das KI-System simulieren soll.

In der menschlichen Gesellschaft folgen unterschiedliche Beziehungen unterschiedlichen Normen. So unterscheidet sich die Interaktion mit einem Arzt deutlich von der mit einem romantischen Partner oder einem Vorgesetzten. Diese beziehungsspezifischen Verhaltensmuster, die als ‘relationale Normen’ bezeichnet werden, prägen unsere Urteile darüber, was in jeder Beziehung angemessen ist.

Die Ethik der KI-Nutzung muss daher nicht nur abstrakte Prinzipien wie Vertrauenswürdigkeit oder Agency berücksichtigen, sondern auch die spezifischen relationalen Kontexte, in denen Mensch-KI-Interaktionen stattfinden. Ein KI-System, das als Freund oder romantischer Partner agiert, sollte andere Verhaltensweisen zeigen als eines, das als Tutor oder Geschäftspartner fungiert.

Die menschliche Moral ist stark von der Art der Beziehung abhängig. Beziehungen können fürsorglich, transaktional, auf Paarung oder auf Hierarchien ausgerichtet sein. Diese Funktionen lösen unterschiedliche Koordinationsherausforderungen in Beziehungen. Zum Beispiel erfordert Fürsorge das Eingehen auf die Bedürfnisse anderer ohne Gegenleistung, während Transaktionen auf fairen Austausch abzielen.

Wenn KI-Systeme soziale Rollen übernehmen, müssen wir uns fragen, wie der relationale Kontext, in dem Menschen mit KI-Systemen interagieren, ethische Überlegungen beeinflusst. Ein Chatbot, der in der Rolle eines Freundes agiert, sollte auf die Bedürfnisse seines Gegenübers eingehen, während ein Tutor möglicherweise professioneller agieren muss.

Die Komplexität steigt, wenn man bedenkt, dass die meisten Interaktionen mit KI-Systemen heute in einem kommerziellen Kontext stattfinden. Freundschaft ist normalerweise nicht käuflich, und eine transaktionale Behandlung kann zu verletzten Gefühlen führen. Wenn ein KI-System eine fürsorgliche Rolle simuliert, aber letztlich eine Gebühr für diesen ‘Dienst’ verlangt, stellt sich die Frage, wie dies die Erwartungen und Gefühle der Nutzer beeinflusst.

Für Entwickler und Designer von KI-Systemen bedeutet dies, dass sie nicht nur abstrakte ethische Fragen berücksichtigen sollten, sondern auch beziehungsspezifische. Ist der Chatbot in der Lage, die Funktionen der Beziehung angemessen zu erfüllen? Ist der Tutor in der Lage, ein ausgewogenes Verhältnis von Fürsorge, Hierarchie und Transaktion zu zeigen?

Regulierungsbehörden sollten ebenfalls die relationalen Kontexte berücksichtigen, wenn sie Governance-Strukturen entwickeln. Statt breiter, domänenbasierter Risikobewertungen könnten spezifische relationale Kontexte und Funktionen bei der Anpassung von Risikobewertungen und der Entwicklung von Richtlinien berücksichtigt werden.

Da KI immer mehr in unser soziales Gefüge eingebettet wird, benötigen wir nuancierte Rahmenwerke, die die einzigartige Natur von Mensch-KI-Beziehungen anerkennen. Indem wir sorgfältig darüber nachdenken, was wir von verschiedenen Arten von Beziehungen erwarten, können wir sicherstellen, dass diese Technologien unser Leben bereichern, anstatt es zu beeinträchtigen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!

☕︎ Unterstütze IT BOLTWISE® und trete unserem exklusiven KI-Club bei - für nur 1,99 Euro im Monat:

Angebot
EIlik - Ein Desktop-Begleitroboter mit emotionaler Intelligenz, Multi-Roboter-Interaktionen, Desktop-Robotik-Partner
1.958 Bewertungen
EIlik - Ein Desktop-Begleitroboter mit emotionaler Intelligenz, Multi-Roboter-Interaktionen, Desktop-Robotik-Partner
  • NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.

Warum KI-Systeme unterschiedliche Regeln für verschiedene Rollen benötigen
Warum KI-Systeme unterschiedliche Regeln für verschiedene Rollen benötigen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
54 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
126 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
69 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
41 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Warum KI-Systeme unterschiedliche Regeln für verschiedene Rollen benötigen".
Stichwörter AI Artificial Intelligence Beziehungen Ethik KI Künstliche Intelligenz Rollen Systeme
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Warum KI-Systeme unterschiedliche Regeln für verschiedene Rollen benötigen" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Warum KI-Systeme unterschiedliche Regeln für verschiedene Rollen benötigen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Warum KI-Systeme unterschiedliche Regeln für verschiedene Rollen benötigen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    473 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®