BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Während der Corona-Pandemie wurde viel über die unterschiedlichen Ansätze zur Eindämmung des Virus diskutiert. Besonders der sogenannte ‘schwedische Weg’ sorgte für Aufsehen und wurde oft mit den Maßnahmen in anderen Ländern verglichen.

Der Virologe Christian Drosten, bekannt für seine fundierten Einschätzungen während der Corona-Pandemie, äußerte sich kürzlich zu der Frage, ob der ‘schwedische Weg’ auch in Deutschland hätte funktionieren können. Schweden verfolgte eine Strategie, die auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung setzte, im Gegensatz zu den strikten Maßnahmen, die in vielen anderen Ländern, darunter Deutschland, umgesetzt wurden. Drosten betonte, dass die geografischen und demografischen Unterschiede zwischen den beiden Ländern eine entscheidende Rolle spielten. Während Schweden flächenmäßig mit Deutschland vergleichbar ist, lebt dort nur ein Zehntel der Bevölkerung. Diese geringere Bevölkerungsdichte erleichterte es, Maßnahmen wie Homeoffice umzusetzen, was in Deutschland aufgrund der vielen Ballungsräume und der stark ausgeprägten Industrie nicht in gleichem Maße möglich war. In Schweden wurde in der Frühphase der Pandemie bereits ein hoher Anteil an Homeoffice erreicht, was die Verbreitung des Virus eindämmte. In Deutschland hingegen sind viele Menschen in der produzierenden Industrie beschäftigt, wo Homeoffice keine Option darstellt. Dies führte dazu, dass in Deutschland andere Maßnahmen ergriffen werden mussten, um die Pandemie zu kontrollieren. Interessanterweise passte Schweden in der zweiten Welle seine Maßnahmen an und agierte ähnlich wie Deutschland. Dies zeigt, dass auch Schweden letztlich auf strengere Maßnahmen zurückgriff, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Drosten hob hervor, dass es wichtig sei, die Unterschiede in den Maßnahmen zu verstehen und nicht vorschnell zu urteilen. Die schwedische Strategie basierte auf Vertrauen und Information, was in einem Land mit einer anderen Bevölkerungsstruktur und einem anderen Wirtschaftssystem möglicherweise nicht die gleiche Wirkung gehabt hätte. Während der Pandemie war Drosten eine wichtige Informationsquelle für viele Menschen. Sein Podcast ‘Das Coronavirus-Update’ lieferte regelmäßig wissenschaftliche Einblicke und half, die komplexe Situation besser zu verstehen. Diese Art der Kommunikation war entscheidend, um die Bevölkerung über die Entwicklungen und die Notwendigkeit bestimmter Maßnahmen aufzuklären.

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Warum der ‘Schwedische Weg’ in Deutschland nicht umsetzbar war
Warum der ‘Schwedische Weg’ in Deutschland nicht umsetzbar war (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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