MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der heutigen Unternehmenswelt setzen viele große Tech-Konzerne auf strenge Leistungsbewertungen, um ihre Belegschaft zu optimieren. Doch diese Praxis, die vermeintlich schwache Mitarbeiter aussondert, birgt Risiken, die langfristig der gesamten Organisation schaden können.

In der modernen Unternehmenslandschaft, insbesondere in der Tech-Branche, wird zunehmend auf strenge Leistungsbewertungen gesetzt, um die Effizienz zu steigern. Unternehmen wie Meta, Microsoft und Tesla haben in den letzten Jahren damit begonnen, Mitarbeiter, die als weniger produktiv gelten, gezielt auszusortieren. Diese Praxis, die auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, birgt jedoch erhebliche Risiken für die langfristige Gesundheit der Organisation.

Das Konzept des ‘Rank-and-Yank’, das in den 1980er Jahren unter Jack Welch bei General Electric populär wurde, hat sich als problematisch erwiesen. Die Idee, jährlich die untersten 10 % der Belegschaft zu entlassen, sollte eine Hochleistungskultur fördern. Doch in der Praxis führte dies zu einem Klima der Angst und Konkurrenz, das die Innovationskraft der Unternehmen lähmte. Microsoft, das dieses Prinzip übernahm, erlebte in der Folge massive Wertverluste.

Studien zeigen, dass Unternehmen, die auf Massenentlassungen setzen, oft weniger Patente anmelden und weniger bahnbrechende Ideen entwickeln. Ein Klima der Unsicherheit hemmt kreatives Denken und führt dazu, dass Mitarbeiter keine Risiken eingehen. Der Management-Experte Adam Grant betont, dass solche Maßnahmen zwar kurzfristig Effizienzsteigerungen bringen können, langfristig jedoch die Moral, Innovationskraft und Kreativität zerstören.

Die versteckten Kosten dieser Strategie sind erheblich. Unternehmen, die nur 1 % ihrer Belegschaft entlassen, erleben einen Anstieg der freiwilligen Kündigungen um 31 %. Hochqualifizierte Mitarbeiter, die die meisten Alternativen haben, verlassen als Erste das Unternehmen. Dies führt zu enormen Kosten für Neueinstellungen und Einarbeitung.

Langfristig schadet eine kulturgetriebene Entlassungswelle der Profitabilität. Laut Harvard-Studien weisen Unternehmen mit wiederholten Massenentlassungen nach fünf Jahren eine um 20 % niedrigere Marktbewertung auf als solche mit stabiler Belegschaft. Die Führung durch Angst ist ein überholtes Modell, das mehr Schaden als Nutzen bringt.

Unternehmen, die eine Hochleistungskultur aufbauen wollen, sollten stattdessen auf Unterstützung und Entwicklung setzen. Eine McKinsey-Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass Firmen mit konstruktivem Feedback, klaren Entwicklungswegen und gezielten Weiterbildungen die Leistung ihrer Mitarbeiter signifikant steigern können, ohne auf Entlassungen zurückzugreifen.

Selbst Jack Welch, der Erfinder des ‘Rank-and-Yank’-Prinzips, distanzierte sich später von seiner Strategie. Er forderte mehr Transparenz und Unterstützung für leistungsschwächere Mitarbeiter, anstatt sie einfach zu entlassen. Diese Erkenntnis zeigt, dass nachhaltiger Erfolg nicht durch Aussortieren, sondern durch Förderung und Entwicklung der Belegschaft erreicht wird.

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Warum das Aussortieren von Low Performern Unternehmen schaden kann
Warum das Aussortieren von Low Performern Unternehmen schaden kann (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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