MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Viele Menschen erleben plötzlich Allergiesymptome, obwohl sie zuvor nie darunter gelitten haben. Diese Entwicklung kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter Umweltveränderungen und persönliche Lebensumstände.
Allergien sind längst nicht mehr nur ein Phänomen der Kindheit. Immer mehr Erwachsene berichten von plötzlich auftretenden Allergiesymptomen, die sie zuvor nie erlebt haben. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, warum das Immunsystem plötzlich auf harmlose Substanzen wie Pollen reagiert. Experten wie Dr. Tolly Epstein von der University of Cincinnati weisen darauf hin, dass es durchaus üblich ist, im Erwachsenenalter neue Allergien zu entwickeln, insbesondere in den 20er, 30er und 40er Jahren.
Die Symptome von saisonalen Allergien sind vielfältig und reichen von Niesen und juckenden Augen bis hin zu Müdigkeit und Kopfschmerzen. Diese können leicht mit Erkältungssymptomen verwechselt werden, was die Diagnose erschwert. Dr. Andrew Rorie von der University of Nebraska Medical Center erklärt, dass eine Pollenallergie auch zu einem Jucken im Mund führen kann, wenn bestimmte rohe Früchte oder Gemüse verzehrt werden, da das Immunsystem die Proteine in den Pflanzen mit Pollenproteinen verwechselt.
Die Ursachen für die Entwicklung von Allergien im Erwachsenenalter sind vielfältig. Klimawandel spielt eine bedeutende Rolle, da er die Allergiesaison verlängert und intensiviert. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen Symptome entwickeln. Zudem können Infektionen wie Erkältungen die schützenden Schleimhäute schwächen und das Immunsystem anfälliger für Allergene machen, erklärt Dr. Alkis Togias vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases.
Auch der Wohnort kann einen Einfluss haben. Ein Umzug kann entweder eine Erleichterung bringen oder neue Allergien auslösen, da man neuen Umweltfaktoren ausgesetzt ist. Dr. Caroline Sokol vom Massachusetts General Hospital betont, dass Menschen, die lange an einem Ort leben, durch die ständige Exposition gegenüber bestimmten Allergenen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Allergien haben.
Interessanterweise können auch hormonelle Veränderungen die allergische Reaktion beeinflussen. Während einige schwangere Frauen eine Verschlechterung ihrer Allergiesymptome erleben, können andere eine Verbesserung feststellen. Bei Frauen in den Wechseljahren können die Symptome aufgrund hormoneller Veränderungen und eines schwächeren Immunsystems abnehmen, so Dr. Rorie.
Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um Allergien handelt, ist es wichtig, die Reaktion des Immunsystems zu beobachten. Wenn Medikamente wie Antihistaminika helfen oder Symptome an Tagen mit hoher Pollenkonzentration auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um eine saisonale Allergie handelt. Dr. Jonathan Spergel vom Children’s Hospital of Philadelphia empfiehlt einfache Maßnahmen wie das Waschen von Händen und Gesicht nach dem Aufenthalt im Freien und das Schließen der Fenster während der Nacht, um die Symptome zu lindern.
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