NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach einem dramatischen Einbruch an den US-Börsen am Vortag, der den größten Tagesverlust des S&P-500 in diesem Jahr markierte, zeigt sich die Wall Street am Dienstag mit einer vorsichtigen Stabilisierung. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,4 Prozent auf 41.750 Punkte, während der S&P-500 um 0,1 Prozent nachgab. Der technologielastige Nasdaq-Composite konnte hingegen um 0,4 Prozent zulegen.
Die jüngsten Turbulenzen an den US-Börsen haben Investoren verunsichert, die sich fragen, ob die starken Kursverluste zu Wochenbeginn nur ein vorübergehender Rücksetzer oder der Beginn einer längeren Abwärtsbewegung sind. Besonders der sogenannte ‘Trump-Trade’, der auf eine wirtschaftsfreundliche Politik mit steigenden Unternehmensgewinnen setzte, hat an Glanz verloren. Investoren zweifeln zunehmend daran, dass die Politik von US-Präsident Donald Trump den Märkten nicht schaden könnte.
Positiv ist jedoch, dass bisher keine alarmierenden Signale aus der Konjunktur oder den Unternehmensbilanzen zu vernehmen sind. Marktstratege John Creekmur von Creekmur Wealth Advisors betont, dass die Geschwindigkeit der jüngsten Kursverluste eher auf eine Korrektur als auf einen Bärenmarkt hindeutet. Korrekturen sind in der Regel kurz und heftig, während Bärenmärkte länger andauern und ihre Bewegungen weniger auffällig sind.
Ein ermutigendes Zeichen ist der leichte Anstieg der Marktzinsen, was darauf hindeutet, dass sich die Rezessionssorgen etwas auflösen. Der Dollar hat aufgrund der gesunkenen Marktzinsen und der gestiegenen Erwartungen an eine Leitzinssenkung im Mai nachgegeben. Der schwache Dollar und die Hoffnung auf Zinssenkungen stützen den Goldpreis, der um 1,1 Prozent gestiegen ist.
Auch der Ölpreis hat sich von den heftigen Verlusten des Vortages erholt, obwohl Händler keine grundlegende Trendwende sehen. Das Umfeld spricht weiterhin nicht für steigende Rohölpreise. Auf Unternehmensseite enttäuschte Oracle die Anleger, da der Technologiekonzern zwar den Umsatz steigern konnte, aber die Markterwartungen verfehlte. Der Kurs fiel um 3,8 Prozent.
Der Einzelhändler Kohl’s verzeichnete einen Umsatzrückgang von 9,4 Prozent im letzten Quartal, was zu einem Kursrückgang von 13,6 Prozent führte. Auch Dick’s Sporting Goods und Delta Air Lines mussten Kursverluste hinnehmen, nachdem sie schwache Ausblicke veröffentlicht hatten. Besonders drastisch fiel der Kurs von Asana, das um über 28 Prozent einbrach, nachdem CEO Dustin Moskovitz seinen Rücktritt angekündigt hatte.
Die aktuellen Entwicklungen an den Märkten zeigen, dass die Unsicherheit unter den Investoren groß ist. Die Frage, ob die jüngsten Verluste eine Kaufgelegenheit oder der Beginn einer längeren Abwärtsbewegung sind, bleibt offen. Experten raten zur Vorsicht, da die Märkte weiterhin volatil bleiben könnten.
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