NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Wall Street steht am Freitag vor einem unsicheren Handelsbeginn, beeinflusst von Verfallterminen und der US-Zollpolitik.
Am Freitag steht die Wall Street vor einem ungewissen Handelsbeginn, da der Verfall von Indexoptionen und -Futures für Unsicherheit sorgt. Diese Verfalltermine, die sowohl zu Handelsbeginn als auch zum Handelsschluss bei Einzelwerten auftreten, könnten die Marktbewegungen maßgeblich beeinflussen. Die Anleger sind auf der Suche nach einer klaren Richtung, insbesondere nachdem die Reaktionen auf die jüngsten Aussagen der US-Notenbank nur von kurzer Dauer waren.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt gegeben, doch die anfängliche positive Reaktion der Märkte verpuffte schnell. Laut dem Analysten Benjamin Schroeder von ING war das Ergebnis der Fed im Grunde genommen nur eine eintägige Bewegung mit minimalen Auswirkungen auf die unmittelbare Marktrichtung. Die Marktteilnehmer richten ihren Fokus nun vermehrt auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die ab dem 2. April mit individuellen Zöllen für jeden Handelspartner in Kraft treten soll.
Diese Zollpolitik wird von Trump als „Befreiungstag“ der USA bezeichnet und rückt damit wieder stärker in den Fokus der Anleger. Die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Maßnahmen nimmt zu, was sich auch auf die Renditen am Rentenmarkt auswirkt. Steigende Notierungen drücken die Renditen ins Minus, während der Dollar stagniert. Der Dollarindex zeigt sich wenig verändert, und Experten wie Michael Brown von Pepperstone sehen die jüngste Stärke des Greenbacks als kaum von Dauer an.
Auch der Rohölmarkt ist von Konjunktursorgen geprägt, die Preise geben leicht nach. Die geopolitische Lage im Nahen Osten und weitere Sanktionen gegen den Iran verhindern jedoch einen stärkeren Preisverfall. Der Goldmarkt sieht sich nach einem weiteren Rekordhoch mit Gewinnmitnahmen konfrontiert.
Unter den Einzelaktien zeigt sich Nike vorbörslich mit einem deutlichen Abschlag von 6,3 Prozent. Der Sportartikelhersteller hat zwar einen geringeren Gewinnrückgang als befürchtet ausgewiesen, enttäuschte jedoch mit seinem Ausblick. Tesla hingegen kann um 0,6 Prozent zulegen, nachdem CEO Elon Musk Pläne zur Produktion von humanoiden Robotern bekannt gab. Der chinesische Wettbewerber Nio hingegen verzeichnete trotz höherer Verkaufszahlen einen unerwartet hohen Verlust, was die in den USA gelisteten Papiere um 3,8 Prozent fallen ließ.
Die Zollpolitik der USA führt zu einer verstärkten Umleitung von Investitionen ins Land. So plant Johnson & Johnson, seine Investitionen in den USA in den nächsten vier Jahren um mehr als 55 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. FedEx hingegen enttäuschte mit Drittquartalszahlen und senkte den Ausblick, was zu einem Kursverlust von über 9 Prozent führte. Micron Technology übertraf zwar die Gewinnerwartungen, sieht sich jedoch mit einem Kursrückgang von 3,5 Prozent konfrontiert.
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