NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen an der Wall Street zeigen, dass selbst in einem Jahr mit insgesamt positiver Stimmung die Märkte nicht vor kurzfristigen Rückschlägen gefeit sind. Am Freitag erlebten die US-Börsen einen deutlichen Rückgang, der durch Gewinnmitnahmen und steigende Anleiherenditen ausgelöst wurde.
Die US-Börsen verzeichneten am Freitag Verluste, wobei der Dow Jones um 0,77 Prozent und der Nasdaq 100 um 1,36 Prozent nachgaben. Diese Rückgänge sind auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, die insbesondere bei den stark gestiegenen Technologiewerten zu beobachten waren. Trotz dieser kurzfristigen Verluste bleibt die Stimmung für das Börsenjahr 2024 insgesamt positiv, da der Dow in diesem Jahr bereits um mehr als 14 Prozent gestiegen ist.
Der feiertagsbedingt verkürzte Handelstag an den US-Börsen wurde von Verlusten bei den führenden Indizes begleitet. Der Dow Jones Industrial, ein wichtiger Indikator für die amerikanische Wirtschaft, schloss mit einem Minus von 0,77 Prozent bei 42.992,21 Punkten. Dennoch konnte der Dow auf Wochenbasis ein leichtes Plus von 0,35 Prozent verzeichnen, was auf eine insgesamt positive Marktentwicklung hindeutet.
Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang am Freitag war das Bestreben vieler Investoren, noch vor Jahresende Gewinne zu realisieren. Dies betraf insbesondere die Technologiewerte, die im bisherigen Jahresverlauf stark gestiegen sind. Die steigenden Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen belasteten zusätzlich die Stimmung, da hohe Zinsen die zukünftigen Gewinne wachstumsstarker Unternehmen unter Druck setzen.
Die Anlagestrategen Jason Pride und Michael Reynolds von Glenmede äußerten sich skeptisch zur aktuellen Marktlage. Ihrer Meinung nach könnten hohe Unternehmensbewertungen und die späte Phase des Konjunkturzyklus den Spielraum für weiteres Wachstum einschränken. Diese Einschätzung spiegelt die Unsicherheiten wider, die trotz der positiven Jahresbilanz bestehen.
Im Dow zählten unter anderem Apple, Amazon, Microsoft und NVIDIA zu den Verlierern, mit Kursrückgängen zwischen 1,3 und 2,1 Prozent. Im Gegensatz dazu konnten nur Chevron und Boeing den Handelstag positiv abschließen. Auch Netflix stand unter Druck und verlor knapp zwei Prozent, nachdem die Kritiken zur neuen “Squid Game”-Staffel durchwachsen ausfielen.
Besonders hart traf es den Elektrofahrzeughersteller Tesla, dessen Aktien am Ende des Handelstages um fünf Prozent fielen. Die Gewinnmitnahmen belasteten den Kurs, obwohl das Unternehmen nach der Wahl von Donald Trump viel Aufwärtsmomentum erfahren hatte. Investoren spekulieren darauf, dass Teslas Fortschritte im Bereich autonomes Fahren unter der neuen Regierung schnellere regulatorische Unterstützung erhalten könnten.
Der Euro bewegte sich zuletzt bei 1,0426 US-Dollar, während am Rentenmarkt die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen auf 4,63 Prozent anstiegen. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Märkte weiterhin von Unsicherheiten geprägt sind, auch wenn die langfristigen Aussichten positiv bleiben.
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