WOLFSBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Softwaretochter des Volkswagen-Konzerns, Cariad, steht vor einem signifikanten Wandel. Mit dem Ziel, die Effizienz zu steigern und die strategische Ausrichtung zu optimieren, hat das Unternehmen einen drastischen Stellenabbau angekündigt.
Die Softwaretochter des Volkswagen-Konzerns, Cariad, hat angekündigt, bis Ende des Jahres 1600 Stellen abzubauen. Dies entspricht fast einem Drittel der derzeitigen Belegschaft von 5900 Mitarbeitern. Der Abbau soll sozialverträglich gestaltet werden, indem Abfindungen und Vorruhestandsprogramme angeboten werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2029 ausgeschlossen, wie das Unternehmen auf Betriebsversammlungen in Wolfsburg, Berlin und Ingolstadt mitteilte.
Der Stellenabbau ist Teil einer umfassenden Strategie, die von VW-Konzernchef Oliver Blume initiiert wurde, um Cariad schlagkräftiger zu machen und besser in die Konzernstruktur zu integrieren. Besonders wichtig ist dabei, dass die für das Unternehmen zentralen Software-Entwickler von den Kürzungen ausgenommen sind. Blume setzt verstärkt auf Kooperationen mit externen Partnern wie Bosch, Xpeng und Horizon Robotics in China sowie Rivian in den USA, um die Softwareentwicklung voranzutreiben.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Herbert Diess, der auf vollständige Eigenentwicklungen setzte, verfolgt Blume eine Strategie der Zusammenarbeit. Diese Neuausrichtung soll Verzögerungen bei der Softwareentwicklung vermeiden, die in der Vergangenheit zu Problemen bei der Markteinführung neuer Modelle wie dem Audi Q6 e-tron und dem Porsche Macan electric geführt hatten.
Cariad konzentriert sich künftig auf zentrale Querschnittstechnologien wie autonomes Fahren, Infotainment, Cloud-Services, Datenverarbeitung und Back-End-Lösungen. Diese Fokussierung soll sicherstellen, dass die Tochtergesellschaft auch in Zukunft eine wesentliche Rolle in der weltweiten Softwarestrategie des Konzerns spielt.
Bereits Ende 2023 hatte Cariad angekündigt, die Kosten um 20 Prozent zu senken und Stellen abzubauen. Die genauen Zahlen wurden damals jedoch nicht genannt. Die aktuelle Ankündigung verdeutlicht den Ernst der Lage und die Notwendigkeit, die Effizienz zu steigern und die strategische Ausrichtung zu optimieren.
Die Entscheidung, externe Partnerschaften zu stärken, könnte sich als vorteilhaft erweisen, da sie den Zugang zu innovativen Technologien und Märkten ermöglicht. Experten sehen in dieser Strategie eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit von VW im Bereich der Fahrzeugsoftware zu erhöhen und gleichzeitig die Risiken von Entwicklungsverzögerungen zu minimieren.
Insgesamt zeigt sich, dass VW mit der Neuausrichtung von Cariad auf die Herausforderungen der digitalen Transformation reagiert. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die strategischen Anpassungen die gewünschten Erfolge bringen und VW im globalen Wettbewerb der Automobilindustrie stärken können.
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