Vonovia erhöht Dividende trotz Verlusten und plant Wachstum

BOCHUM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Immobilienkonzern Vonovia hat angekündigt, die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr deutlich zu erhöhen, obwohl das Unternehmen weiterhin Verluste schreibt. Diese Entscheidung kommt, nachdem Vonovia wichtige Kennzahlen am oberen Ende der Zielspanne erreicht hat.

Vonovia, der größte private Wohnimmobilienkonzern Europas, hat bekannt gegeben, dass die Dividende für das Jahr 2024 auf 1,22 Euro je Aktie angehoben wird, nachdem sie im Vorjahr bei 90 Cent lag. Diese Erhöhung erfolgt trotz eines Verlustes, der entgegen den Erwartungen eines kleinen Gewinns verzeichnet wurde. Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende von 1,19 Euro je Aktie gerechnet, was die positive Überraschung für die Aktionäre unterstreicht.

Der Verlust je Aktie betrug im fortgeführten und aufgegebenen Geschäft 1,09 Euro, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt, als der Verlust noch bei 7,80 Euro lag. Diese Zahlen zeigen, dass Vonovia trotz der Herausforderungen im Immobilienmarkt Fortschritte macht. Der bereinigte Vorsteuergewinn (adjusted EBT) lag mit 2,20 Euro je Aktie über den Konsensschätzungen von 2,18 Euro, was die operative Stärke des Unternehmens unterstreicht.

Vonovia plant, ab 2025 wieder auf Wachstum umzuschalten, nachdem in den letzten zwei Jahren der Fokus auf Konsolidierung und Schuldenabbau lag. Der Verkauf von Portfolios und die Zusammenarbeit mit Langfrist-Investoren sollen die finanzielle Stabilität weiter stärken. CEO Rolf Buch betonte, dass das Unternehmen seine Hausaufgaben gemacht habe und bereit sei, in die nächste Wachstumsphase einzutreten.

Die Investitionspläne der deutschen Regierung könnten jedoch das Bauen verteuern und die Bemühungen um kostengünstigere Bauweisen erschweren. Buch forderte, dass die neue Regierung die Wohnungskrise priorisieren müsse, da der Wohnungsneubau in den aktuellen Infrastrukturplänen kaum berücksichtigt werde. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Vonovia optimistisch und plant, weniger kapitalintensive Maßnahmen schneller umzusetzen.

Bis 2028 sollen die Bereiche Projektentwicklung und zusätzliche Dienstleistungen rund um Immobilien 20 bis 25 Prozent zum bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) beitragen. Vonovia peilt einen operativen Gewinn von 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro an, was einem Anstieg von etwa 30 Prozent im Vergleich zu 2024 entspricht. Um diese Ziele zu erreichen, plant das Unternehmen, die Investitionen in energetische Sanierung, Neubau sowie den Ausbau von Photovoltaik und Wärmepumpen zu verdoppeln.

Die Vonovia-Aktie reagierte zunächst positiv auf die Geschäftszahlen, fiel jedoch im Laufe des Vormittags um 1,5 Prozent auf 25,15 Euro. Ein Marktteilnehmer wies darauf hin, dass die gestiegene Unsicherheit bezüglich der Kapitalmarktrenditen die Risiken für den deutschen Immobilienmarkt erhöht habe. Steigende Zinsen erschweren das Geschäft im Immobiliensektor, da sie die Kosten für Zukäufe und Investitionen erhöhen.

Analyst Neil Green von JPMorgan sieht jedoch auch positive Aspekte in Vonovias Zielen. Das Unternehmen sei optimistischer hinsichtlich des mittelfristigen Wachstums der Mieteinnahmen geworden, und die Prognosen für das Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses von 2024 bis 2028 seien vielversprechend.

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