PALO ALTO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Volkswagen geht neue Wege in der Entwicklung seiner Elektrofahrzeuge und setzt erstmals auf die Software-Architektur des US-Unternehmens Rivian. Diese strategische Partnerschaft markiert einen bedeutenden Schritt für den deutschen Automobilhersteller, der mit dem Modell ID Every1 eine neue Ära einläuten möchte.

Volkswagen hat sich entschieden, bei der Entwicklung seiner neuen Elektrofahrzeuge auf die Software-Architektur von Rivian zu setzen. Diese Entscheidung ist Teil eines 5,8 Milliarden Dollar schweren Joint Ventures zwischen den beiden Unternehmen. Der ID Every1 wird das erste Modell sein, das von dieser Partnerschaft profitiert. Mit einem geplanten Marktstart im Jahr 2027 und einem Einstiegspreis von 20.000 Euro soll das Fahrzeug erschwingliche Elektromobilität für den Massenmarkt bieten.

Die Einführung der Rivian-Software ist für Volkswagen von entscheidender Bedeutung, da sie Zugang zu einer modernen und leistungsfähigen Software-Architektur bietet. Diese Technologie ermöglicht es, das Fahrzeug über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg mit neuen Funktionen auszustatten und individuell an Kundenbedürfnisse anzupassen. Dies ist ein wichtiger Schritt für Volkswagen, das in der Vergangenheit mit Softwareproblemen zu kämpfen hatte.

Das Joint Venture zwischen Volkswagen und Rivian ist eine Win-win-Situation für beide Partner. Rivian erhält dringend benötigte finanzielle Mittel und die Möglichkeit, seine Technologie in einem neuen Markt zu etablieren. Volkswagen profitiert von einer zukunftsfähigen Software-Plattform, die die Entwicklungskosten senkt und die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns stärkt. Unter dem Namen ‘Rivian and Volkswagen Group Technologies’ soll das Gemeinschaftsunternehmen die Weiterentwicklung innovativer Technologien beschleunigen.

Der ID Every1 wird von einem neu entwickelten Elektromotor mit 70 kW Leistung angetrieben und soll eine Reichweite von mindestens 250 Kilometern bieten. Trotz seiner kompakten Größe bietet das Modell Platz für vier Personen und ein Kofferraumvolumen von 305 Litern. Im Vergleich zum einstigen VW Up fällt der ID Every1 größer aus, bleibt jedoch als urbanes Stadtauto konzipiert.

Volkswagen plant parallel dazu den ID.2all, ein weiteres Elektrofahrzeug mit Frontantrieb, das bereits 2026 starten soll und in einer Preisklasse von 25.000 Euro angesiedelt ist. Beide Modelle gehören zur ‘Brand Group Core’ des Konzerns und sind speziell für den europäischen Markt konzipiert. Die Einhaltung des angekündigten Preises von rund 20.000 Euro stellt für Volkswagen jedoch eine große Herausforderung dar, da die Batteriepreise einen erheblichen Kostenfaktor darstellen.

Mit dem geplanten Marktstart 2027 könnte der ID Every1 tatsächlich spät dran sein. Während Volkswagen noch plant, bringen andere Hersteller bereits günstige Elektromodelle auf den Markt. Besonders Renault, der Stellantis-Konzern und chinesische Hersteller drängen mit preiswerten Elektroautos in den europäischen Markt. Es bleibt daher die Frage, ob 2027 noch früh genug ist oder ob die Konkurrenz bis dahin bereits etablierte Angebote im Segment der günstigen Elektrokleinwagen haben wird.

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Volkswagen setzt auf Rivian-Software für neue Elektrofahrzeuge
Volkswagen setzt auf Rivian-Software für neue Elektrofahrzeuge (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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