MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken haben einen bedeutenden Schritt in der digitalen Zahlungslandschaft unternommen, indem sie eine eigene iPhone-Bezahllösung eingeführt haben, die ohne Apple Pay oder die Apple Wallet-App auskommt.
Die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken haben eine neue Ära im digitalen Zahlungsverkehr eingeläutet. Ab dem 5. September können Kunden über die Banking-App der Volksbanken direkt mit ihrem iPhone bezahlen, ohne den Umweg über Apple Pay oder die Apple Wallet-App zu nehmen. Diese Entwicklung ist ein Meilenstein in der europäischen Zahlungslandschaft, da sie den Einfluss von US-Technologiekonzernen wie Apple, Visa und Mastercard auf den europäischen Markt verringern könnte.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat bekannt gegeben, dass keine Kooperation mit Apple erforderlich ist, um diese Funktion zu nutzen. Möglich wird dies durch den Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union, der Apple verpflichtet, die NFC-Schnittstelle in iPhones auch für Drittanbieter zu öffnen. Diese regulatorische Änderung hat es den Volksbanken ermöglicht, eine eigene kontaktlose Bezahlmethode zu entwickeln, die bereits erfolgreich getestet wurde.
Technisch umgesetzt wird die Lösung von Atruvia, dem zentralen IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Diese technische Infrastruktur ermöglicht es fast allen Volksbanken, die neue Lösung zu nutzen. Ziel ist es, Apple als Intermediär aus der Wertschöpfungskette zu entfernen und die Gebührenbeteiligung zu umgehen, die bisher bei jeder Apple-Pay-Transaktion anfiel.
Historisch gesehen war es Banken ohne Apple-Kooperation nicht möglich, die NFC-Technologie auf iPhones für eigene Bezahl-Apps zu nutzen. Apple hatte die Schnittstelle exklusiv für Apple Pay reserviert, was von der EU-Kommission als wettbewerbswidrig eingestuft wurde. Die Volksbanken sehen sich nun als Vorreiter in Europa und haben bereits im Juni 2023 angekündigt, eine eigenständige Lösung zu entwickeln, um unabhängiger von US-Konzernen zu werden.
Im deutschen Zahlungsmarkt sind Girocards nach wie vor weit verbreitet, mit rund 100 Millionen Karten im Umlauf. Die Integration in Apple Pay war bisher nur eingeschränkt möglich. Während einige Banken wie die Sparkassen und die Commerzbank die Girocard bei Apple Pay unterstützen, setzen andere Institute primär auf Visa- und Mastercard-Produkte. Mit der neuen Lösung der Genossenschaftsbanken könnte sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Girocard verschieben.
Die Akzeptanz durch Händler und die Bereitschaft der Kunden, alternative Bezahllösungen zu nutzen, bleiben jedoch entscheidende Faktoren für den Erfolg der neuen Lösung. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Abhängigkeit Europas von US-Anbietern im Zahlungsverkehr als strategische Verwundbarkeit bezeichnet, insbesondere angesichts geopolitischer Spannungen und Handelskonflikte mit den USA. Die Volksbanken könnten mit ihrer neuen Lösung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der europäischen Zahlungsinfrastruktur leisten.
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