Vo1d Botnetz infiziert Millionen von Android TVs weltweit

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das Vo1d Botnetz hat sich als eine der größten Bedrohungen für Android TV-Geräte weltweit herausgestellt. Mit über 1,59 Millionen infizierten Geräten in 226 Ländern stellt es eine erhebliche Herausforderung für die Cybersicherheit dar.

Das Vo1d Botnetz hat sich in den letzten Monaten zu einer der größten Bedrohungen für Android TV-Geräte weltweit entwickelt. Mit über 1,59 Millionen infizierten Geräten in 226 Ländern stellt es eine erhebliche Herausforderung für die Cybersicherheit dar. Besonders betroffen sind Länder wie Brasilien, Südafrika, Indonesien, Argentinien und Thailand, wo die Infektionsraten rapide angestiegen sind.

Die neueste Variante des Vo1d Botnetzes zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit. Laut QiAnXin XLab hat das Botnetz seine Tarnung und Anti-Erkennungsfähigkeiten erheblich verbessert. Die Verwendung von RSA-Verschlüsselung sichert die Netzwerkkommunikation und verhindert die Übernahme durch Forscher, selbst wenn die Domains des Domain Generation Algorithm (DGA) registriert werden.

Erstmals dokumentiert wurde die Malware von Doctor Web im September 2024. Sie infiziert Android-basierte TV-Boxen über eine Hintertür, die in der Lage ist, zusätzliche ausführbare Dateien herunterzuladen. Die genaue Methode der Kompromittierung ist unklar, es wird jedoch vermutet, dass entweder ein Supply-Chain-Angriff oder die Verwendung inoffizieller Firmware-Versionen mit eingebautem Root-Zugriff involviert ist.

Google hat erklärt, dass die betroffenen “Off-Brand”-TV-Modelle keine Play Protect-zertifizierten Android-Geräte sind und wahrscheinlich Quellcode aus dem Android Open Source Project (AOSP) Code-Repository verwenden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, nur zertifizierte Geräte zu verwenden, um das Risiko von Malware-Infektionen zu minimieren.

Das Botnetz wird hauptsächlich zur Erstellung eines Proxy-Netzwerks und für Aktivitäten wie Klickbetrug bei Werbung genutzt. XLab vermutet, dass die Infrastruktur des Botnetzes in bestimmten Regionen an andere kriminelle Akteure vermietet wird, was zu einem “Miet-Rückgabe”-Zyklus führt, bei dem die Bots für einen bestimmten Zeitraum für illegale Operationen genutzt werden.

Die neueste Version der ELF-Malware (s63) ist so konzipiert, dass sie eine zweite Nutzlast herunterlädt, entschlüsselt und ausführt, die für die Kommunikation mit einem C2-Server verantwortlich ist. Das entpackte Paket enthält vier Dateien: install.sh, cv, vo1d und x.apk. Der vo1d-Modul entschlüsselt und lädt eine eingebettete Nutzlast, die eine Hintertür darstellt.

Die Android-App, die Teil des Angriffs ist, trägt den Paketnamen “com.google.android.gms.stable” und versucht, sich als legitimer Google Play-Dienst zu tarnen. Sie richtet Persistenz auf dem Host ein, indem sie auf das “BOOT_COMPLETED”-Ereignis wartet, um nach jedem Neustart automatisch zu starten.

Die Bedrohung durch das Vo1d Botnetz ist nicht nur auf finanzielle Gewinne beschränkt. Angreifer könnten die vollständige Kontrolle über die Geräte nutzen, um groß angelegte Cyberangriffe oder andere kriminelle Aktivitäten wie DDoS-Angriffe durchzuführen. Die Möglichkeit, unautorisierte Inhalte zu verbreiten, stellt eine weitere Gefahr dar, die von den Betreibern des Botnetzes ausgehen könnte.

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