Vitamin A Vergiftung bei Kindern in Texas nach RFK Jr. Empfehlung

TEXAS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Texas werden derzeit mehrere Kinder wegen einer Vitamin-A-Vergiftung behandelt, nachdem Robert F. Kennedy Jr., der US-Gesundheitsminister, das Vitamin als Behandlungsmethode gegen Masern empfohlen hatte.

In Texas sorgt eine Gesundheitskrise für Aufsehen, da mehrere Kinder mit einer Vitamin-A-Vergiftung in Krankenhäusern behandelt werden. Diese Vorfälle ereigneten sich, nachdem Robert F. Kennedy Jr., der US-Gesundheitsminister, Vitamin A als Behandlungsmethode gegen Masern propagiert hatte. Die betroffenen Kinder, die eigentlich wegen Masern behandelt werden sollten, zeigten erhöhte Vitamin-A-Werte, die zu einer abnormen Leberfunktion führten. Auch in New Mexico wurden ähnliche Fälle gemeldet, was die Besorgnis über die Verbreitung dieser Praxis verstärkt.

Die USA erleben derzeit den schlimmsten Masernausbruch seit Jahren, obwohl die Krankheit zu Beginn des Jahrtausends als eliminiert galt. Laut den US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) wurden bis zum 28. März fast 500 Masernfälle in 21 Bundesstaaten bestätigt, was einem Anstieg von 360 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. Dr. Ashish Jha, ehemaliger Koordinator der Coronavirus-Reaktion des Weißen Hauses, warnte, dass die USA auf dem Weg sind, den schlimmsten Masernausbruch dieses Jahrhunderts zu erleben.

Robert F. Kennedy Jr. hat in einem Artikel für Fox News behauptet, dass Vitamin A die Sterblichkeit bei Masern drastisch reduzieren könne. Er erklärte zudem, dass die US-Regierung Vitamin A nach Westtexas liefere, um den Ausbruch zu bekämpfen, und dass Ärzte sehr gute Ergebnisse erzielten. Diese Aussagen haben jedoch zu Verwirrung unter Eltern geführt, die nun unsicher sind, wie sie ihre Kinder am besten schützen können.

Experten wie Dr. Peter Hotez vom Texas Children’s Hospital Center for Vaccine Development warnen davor, dass die Empfehlung von Vitamin A als Alternative zur MMR-Impfung missverstanden werden könnte. Dies könnte dazu führen, dass viele Kinder unnötig an Masern erkranken. Zudem besteht das Risiko, dass Vitamin A in unregulierten Dosen verabreicht wird, was zu toxischen Reaktionen führen kann.

Berichte aus Texas zeigen eine erhöhte Nachfrage nach Lebertran, der reich an Vitamin A ist, was darauf hindeutet, dass Eltern das Vitamin zu Hause verabreichen, um die Krankheit zu behandeln. Eine Überdosierung kann jedoch zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und in extremen Fällen zu Leberschäden führen. Bei schwangeren Frauen kann ein Überschuss an Vitamin A zudem Geburtsfehler verursachen.

Obwohl Vitamin A in einem Krankenhausumfeld die Schwere einer Maserninfektion verringern kann, betonen Gesundheitsexperten die Wichtigkeit der Impfung. Dr. Anita Patel, eine pädiatrische Intensivmedizinerin, erklärte, dass hohe Dosen von Vitamin A, die niemals zu Hause verabreicht werden sollten, im Krankenhaus die Sterblichkeit und die Dauer der Krankheit reduzieren können. Die CDC hat kürzlich bestätigt, dass Vitamin A als Therapie eingesetzt werden kann, aber die Bedeutung der Impfung bleibt unbestritten.

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