Vision eines “Goldenen Doms”: Schutzschild für die USA

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Idee eines umfassenden Schutzschildes über den USA, erstmals von Präsident Ronald Reagan vor vier Jahrzehnten vorgeschlagen, könnte bald Realität werden. Dank technologischer Fortschritte in den Bereichen Raumradar, Raketenabwehr und Laserwaffen wird die Vision eines “Goldenen Doms” nun ernsthaft in Betracht gezogen.

Die Vorstellung eines unsichtbaren Schutzschildes, der die Vereinigten Staaten vor Bedrohungen aus der Luft schützt, ist nicht neu. Bereits in den 1980er Jahren träumte Präsident Ronald Reagan von einem solchen System. Heute, Jahrzehnte später, scheint die Technologie endlich bereit zu sein, diese Vision zu verwirklichen. Präsident Donald Trump, inspiriert vom israelischen Iron Dome, hat das Verteidigungsministerium beauftragt, Pläne für einen amerikanischen “Goldenen Dom” zu entwickeln.

Die Herausforderung, ein solches Schutzsystem über einem riesigen Land wie den USA zu errichten, ist erheblich. Während Israel, das etwa die Größe von New Jersey hat, mit Bedrohungen aus der Nachbarschaft konfrontiert ist, stehen die USA vor der Herausforderung, sich gegen weit entfernte Gegner wie Nordkorea, Iran, Russland und China zu verteidigen, die über interkontinentale ballistische Raketen und Hyperschallwaffen verfügen.

Die Verteidigungsindustrie ist jedoch optimistisch. Laut Phil Jasper, CEO von Raytheon, ist eine mehrschichtige Verteidigungsstrategie erforderlich, um sowohl unbemannte Flugzeuge als auch Hyperschallwaffen abzuwehren. Die USA nutzen bereits ein mehrschichtiges Raketenabwehrsystem, das auf dem Command, Control, Battle Management, and Communications (C2BMC) System basiert. Dieses System verwendet Radar zur Erkennung eingehender Raketen und setzt Abfangjäger ein.

Ein solches Projekt erfordert eine Zusammenarbeit auf Regierungsebene, ähnlich dem Manhattan-Projekt, wie General Michael Guetlein von der Space Force betont. Die Verteidigungsindustrie sieht die Möglichkeit, den Schutz zunächst auf wichtige Städte und militärische Standorte zu konzentrieren, bevor er auf das gesamte Land ausgeweitet wird. Edward Zoiss von L3Harris Technologies betont, dass das Ziel darin besteht, die gesamte USA zu schützen.

Die Umsetzung könnte bereits 2026 beginnen, so Jasper. Die Herausforderung liegt weniger in der Technologie als in der organisatorischen Struktur, um die verschiedenen Systeme effektiv zu integrieren. John Clark von Lockheed Martin weist darauf hin, dass bestehende Systeme der Air National Guard und der lokalen Verteidigungsinfrastruktur genutzt werden könnten, um den Schutz zu verstärken.

Ein wesentlicher Bestandteil des “Goldenen Doms” wird die Raumradartechnologie sein, die in der Lage ist, die Flugbahn von Hyperschallwaffen zu verfolgen. Diese Waffen folgen nicht mehr den vorhersehbaren Parabelbahnen, was die Anpassung der Verteidigungssysteme erfordert. Zoiss betont, dass die Herausforderung darin besteht, langreichweitige Waffen zu verfolgen, die sich um die bestehenden Radar- und Seesysteme herumbewegen.

Der “Goldene Dom” könnte auf bestehenden Verteidigungsmissionen wie dem National Capital Region Integrated Air Defense System aufbauen, das Washington, D.C. schützt. Auch andere Systeme, wie das Indirect Fire Protection Capability (IFPC) Increment 2 System auf Guam, könnten integriert werden. Die Marine plant, mobile Luftverteidigungssysteme einzusetzen, die auf dem Iron Dome basieren.

Die Finanzierung des Projekts wird voraussichtlich im Haushaltsplan für das Jahr 2026 enthalten sein. Steven Morani, amtierender Unterstaatssekretär für Beschaffung und Nachhaltigkeit, arbeitet mit der Privatwirtschaft zusammen, um die Herausforderungen des Projekts zu bewältigen. Trotz der hohen Kosten könnte der “Goldene Dom” ein entscheidender Schritt zur Sicherung der nationalen Sicherheit der USA sein.

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