SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Verzögerte Phasen des REM-Schlafs könnten ein früher Indikator für Alzheimer sein, wie aktuelle Forschungen zeigen.

Die neuesten Forschungen legen nahe, dass eine Verzögerung des REM-Schlafs ein früher Hinweis auf Alzheimer sein könnte. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Teilnehmer mit verzögertem REM-Schlaf höhere Mengen an toxischen Proteinen, die mit Alzheimer in Verbindung stehen, aufwiesen. Diese Proteine, Amyloid und Tau, sind bekannt dafür, die Gehirnfunktion zu beeinträchtigen. Gleichzeitig wurden bei diesen Personen niedrigere Werte des Gehirnproteins BDNF festgestellt, das für die Gedächtnisbildung wichtig ist.

REM-Schlaf ist entscheidend für die Konsolidierung von Erinnerungen, insbesondere von emotional aufgeladenen. Eine Verzögerung in dieser Schlafphase kann die Fähigkeit des Gehirns beeinträchtigen, Erinnerungen zu verarbeiten und zu speichern. Dies führt zu einer Erhöhung des Stresshormons Cortisol, das die Funktion des Hippocampus, einer zentralen Struktur für das Lernen und Gedächtnis, beeinträchtigen kann.

Die Studie, die im Journal der Alzheimer’s Association veröffentlicht wurde, untersuchte 128 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren. Die Teilnehmer wurden in einer Klinik überwacht, um ihre Schlafmuster genau zu analysieren. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit Alzheimer häufiger verzögerten REM-Schlaf hatten und höhere Mengen der toxischen Proteine Amyloid und Tau aufwiesen.

Interessanterweise hatten die Teilnehmer mit verzögertem REM-Schlaf 16% mehr Amyloid und 29% mehr Tau als diejenigen mit normalem REM-Schlaf. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung gesunder Schlafgewohnheiten und legen nahe, dass Behandlungen, die auf Schlafmuster abzielen, den Verlauf von Alzheimer beeinflussen könnten.

Experten empfehlen, Schlafstörungen wie Schlafapnoe zu behandeln und den Konsum von Alkohol zu reduzieren, um die REM-Schlafphasen zu verbessern. Medikamente wie Melatonin, die den REM-Schlaf fördern, könnten ebenfalls eine Rolle bei der Verringerung der Alzheimer-Risiken spielen.

Die Forschungsergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung von Alzheimer, indem sie den Fokus auf die Verbesserung der Schlafqualität legen. Zukünftige Studien sollten die Auswirkungen von Medikamenten, die den Schlaf beeinflussen, weiter untersuchen, um deren potenziellen Nutzen bei der Verlangsamung der Alzheimer-Progression zu bewerten.

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Verzögerte REM-Schlafphasen als Frühindikator für Alzheimer
Verzögerte REM-Schlafphasen als Frühindikator für Alzheimer (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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