HELSINKI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Meta-Analyse zeigt, dass Menschen mit stärkeren Verwirrungen im Kernwissen eher an paranormale Phänomene glauben.
Eine umfassende Meta-Analyse mit über 16.000 Teilnehmern aus 11 Ländern hat ergeben, dass Personen mit stärkeren Verwirrungen im Kernwissen eher an das Paranormale glauben. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang bei Teilnehmern aus Finnland. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Personality and Individual Differences veröffentlicht.
Das Konzept der Verwirrung im Kernwissen, das von Lindeman und Aarnio vorgeschlagen wurde, beschreibt, wie unser Gehirn manchmal verschiedene Arten von Grundwissen vermischt, was zu falschen Erklärungen führt. Unsere Gedanken sind darauf ausgelegt, bestimmte Aufgaben zu bewältigen, wie das Verstehen der Bewegung von Objekten, das Erkennen von Lebewesen oder das Interpretieren menschlichen Verhaltens. Diese natürlichen Denkweisen können jedoch manchmal falsch angewendet werden. Beispielsweise könnten Menschen Objekte so behandeln, als wären sie lebendig, oder glauben, dass natürliche Ereignisse durch unsichtbare Kräfte oder Geister verursacht werden.
Diese Verwirrung kann auch zu Überzeugungen in Phänomene wie Geister, magische Kräfte oder andere übernatürliche Ideen führen. Dies geschieht, weil unser Gehirn auf intuitive Abkürzungen zurückgreift, die sich richtig anfühlen, aber nicht auf Wissenschaft oder Fakten basieren. Manchmal schreiben Menschen unbelebten Objekten, wie Sternen, Absichten oder Wissen zu, obwohl sie auf Nachfrage klarstellen, dass sie nicht glauben, dass Sterne Absichten haben. Einige Forscher schlagen vor, dass dies geschieht, weil Menschen zwei Denksysteme verwenden: eines, das intuitiv und automatisch ist und für schnelle Entscheidungen eingesetzt wird, und ein anderes, das überlegter und logischer ist.
Die Studienautorin Albina Gallyamova und ihre Kollegen wollten die Ergebnisse aus bereits veröffentlichten Forschungen zu den Zusammenhängen zwischen Verwirrungen im Kernwissen und dem Glauben an das Paranormale zusammenführen. Sie wollten überprüfen, ob Personen mit stärkeren Verwirrungen im Kernwissen tatsächlich eher paranormale Überzeugungen haben.
Die Forscher durchsuchten wissenschaftliche Artikeldatenbanken nach Texten mit den Stichwörtern „Kernwissen“ oder „ontologische Verwirrung“ und „paranormal“ oder „übernatürlich“. Diese Suche ergab 25 Ergebnisse aus 22 Studien, die zwischen 2010 und 2024 veröffentlicht wurden und Daten von 16.129 Teilnehmern umfassten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 28 Jahre, und 66 % waren weiblich. Die Studien repräsentierten Ergebnisse aus 11 Ländern: Australien, Kanada, Finnland, Deutschland, Japan, Rumänien, Russland, der Slowakei, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Bemerkenswerterweise stammten 10 der 25 Ergebnisse aus Finnland.
Die Studien variierten in der Stärke des berichteten Zusammenhangs zwischen Verwirrungen im Kernwissen und dem Glauben an das Paranormale. Einige Studien berichteten von relativ schwachen Zusammenhängen, während andere sehr starke Zusammenhänge fanden. Alle Studien kamen jedoch zu dem Schluss, dass diese beiden psychologischen Merkmale miteinander verbunden sind.
Im Durchschnitt war der Zusammenhang zwischen Verwirrungen im Kernwissen und dem Glauben an das Paranormale in allen Studien moderat. Als sich die Forscher auf Daten aus Finnland konzentrierten, stellten sie fest, dass die von finnischen Studien berichteten Zusammenhänge stärker waren als die der übrigen Gruppe.
„Trotz erheblicher Heterogenität und potenzieller Einflüsse nicht untersuchter Moderatoren deuten die Ergebnisse auf ein universelles kognitives Muster hin, das paranormale Überzeugungen mit bestimmten Arten von ontologischen Verwirrungen verbindet. Diese Meta-Analyse unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zu kontextuellen Variationen im Verständnis der komplexen Beziehung zwischen paranormalen Überzeugungen und ontologischen Fehlern“, schlossen die Studienautoren.
Die Studie beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Verwirrungen im Kernwissen und dem Glauben an das Paranormale. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Studiendesign keine kausalen Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen zulässt.
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