LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Builder.ai, ein führendes britisches Startup im Bereich der Künstlichen Intelligenz, steht im Mittelpunkt einer Kontroverse um die Auswahl seiner Wirtschaftsprüfer. Experten für Unternehmensführung äußern Bedenken über mögliche Interessenkonflikte, da der Wirtschaftsprüfer des Unternehmens enge Verbindungen zum Gründer Sachin Dev Duggal hat.
Builder.ai, ein prominentes britisches Startup, das sich auf die Entwicklung von Apps mittels Künstlicher Intelligenz spezialisiert hat, sieht sich derzeit mit Fragen zur Unternehmensführung konfrontiert. Das Unternehmen, das von Investoren wie Microsoft und SoftBank unterstützt wird, hat einen Wirtschaftsprüfer engagiert, der zuvor als Direktor in einem anderen Unternehmen des Gründers Sachin Dev Duggal tätig war. Diese Verbindung wirft Fragen zu möglichen Interessenkonflikten auf.
Der Wirtschaftsprüfer, ein Partner bei PKF Littlejohn, hat die britischen Konten von Builder.ai unterzeichnet, obwohl er zuvor als Direktor eines anderen von Duggal gegründeten Unternehmens tätig war. Diese Enthüllung, die durch eine Analyse von Hunderten von Einreichungen aufgedeckt wurde, hat bei Experten für Unternehmensführung Besorgnis ausgelöst.
Builder.ai hat kürzlich einen Wechsel in der Führungsebene vollzogen, nachdem Duggal als CEO zurückgetreten ist. Er bleibt jedoch im Vorstand und trägt weiterhin den Titel ‘Chief Wizard’. Das Unternehmen sucht derzeit nach einem neuen Finanzchef, nachdem der vorherige im Juli 2023 zurückgetreten ist.
Die Analyse zeigt auch, dass zwei ausländische Tochtergesellschaften von Builder.ai in kurzer Folge eine Reihe kleinerer Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beschäftigt haben. Darunter befindet sich eine singapurische Firma, die auch einen inzwischen berüchtigten Kryptowährungs-Hedgefonds geprüft hat, bevor dieser zusammenbrach.
Experten für Unternehmensführung fragen sich, ob der Prüfer der britischen Konten von Builder.ai möglicherweise einen Interessenkonflikt hatte und warum mehrere Prüfer der ausländischen Einheiten in kurzer Folge zurückgetreten sind. Solche Praktiken haben bereits in der Vergangenheit zu Kritik an anderen Unternehmen geführt, die weniger bekannte Firmen für die Prüfung ihrer Bücher eingesetzt haben.
Builder.ai erklärte, dass die Auswahl der Prüfer im Einklang mit der operativen Größe und den Umsatzsegmenten des Unternehmens sowie den lokalen Vorschriften erfolgt sei. Das Unternehmen betonte, dass es nun eine Big-4-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die interne Revision und eine Big-4-Gesellschaft für die gesetzliche Gruppenprüfung engagiert habe, um die finanzielle Governance zu stärken.
Die Haupttochtergesellschaft von Builder.ai in Indien hat eine Reihe von Rücktritten von gesetzlichen Prüfern erlebt. Diese häufigen Wechsel werfen Fragen zur Stabilität und Transparenz der finanziellen Berichterstattung des Unternehmens auf. Branchenexperten betonen, dass große Unternehmen in der Regel eine einzige große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragen, insbesondere wenn sie international tätig sind.
Builder.ai erklärte, dass die Ernennung der Prüfer durch den Vorstand genehmigt wurde, als deren Dienstleistungen mit der relativen Größe der Tochtergesellschaften übereinstimmten. Das Unternehmen fügte hinzu, dass die geringe Größe einiger Tochtergesellschaften möglicherweise nicht für Prüfungen durch die Big 4 qualifiziert sei, deren Engagementkriterien in der Regel eine Prüfungsgebühr von 350.000 bis 750.000 US-Dollar erfordern.
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