MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung und Aufrechterhaltung gesunder Gewohnheiten ist entscheidend für ein langes und gesundes Leben. Doch oft scheitern wir an der Umsetzung unserer Vorsätze. Ein Ansatz, der helfen kann, ist die Stärkung der eigenen Identität durch das öffentliche Bekennen zu einer bestimmten Lebensweise.
Die Herausforderung, gute Gewohnheiten zu etablieren und beizubehalten, ist allgegenwärtig. Viele Menschen fassen zum Jahreswechsel Vorsätze, die jedoch oft schon im Januar wieder aufgegeben werden. Dabei ist die Fähigkeit, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und zu pflegen, entscheidend für ein gesundes Leben. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind nichtübertragbare Krankheiten wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes für 74 % aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Diese Krankheiten resultieren aus einer Kombination genetischer, physiologischer und umweltbedingter Faktoren, wobei auch das Verhalten eine Rolle spielt. Zu den größten vermeidbaren Risikofaktoren gehören unzureichende körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung sowie der schädliche Gebrauch von Alkohol und Tabak. Ein Ansatz, der helfen kann, gesunde Gewohnheiten zu festigen, ist das öffentliche Bekennen zu diesen Gewohnheiten. Nir Eyal, ein Experte für Verhaltensdesign, betont, dass das Predigen über eine bestimmte Lebensweise die eigene Identität stärken kann. Dies führt dazu, dass Menschen eher an ihren Gewohnheiten festhalten. Wenn jemand öffentlich erklärt, dass er Vegetarier ist, wird er weniger geneigt sein, Fleisch zu essen. Diese öffentliche Bekundung verstärkt die eigene Identität und macht es schwer, von dieser abzuweichen. Ein weiterer Grund, warum das Predigen helfen kann, ist der Konsistenz-Bias. Menschen streben danach, mit ihrem früheren Verhalten konsistent zu sein, um nicht als inkonsequent oder unglaubwürdig zu erscheinen. Wenn jemand öffentlich eine bestimmte Lebensweise propagiert, wird er sich bemühen, dieser auch treu zu bleiben. Soziale Bindungen spielen ebenfalls eine Rolle. Wenn wir öffentlich etwas verkünden, fühlen wir uns verpflichtet, dies auch einzuhalten, um nicht das Gesicht zu verlieren oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Allerdings sollte man darauf achten, andere nicht zu bevormunden oder zu belehren, da dies zu sozialen Spannungen führen kann. Es ist wichtig, die eigene Lebensweise zu propagieren, ohne andere zu entfremden.
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