Versicherungskosten im Transportsektor: Herausforderungen und Chancen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Versicherungskosten im Transportsektor bleiben trotz stabiler Dieselpreise und steigender Spotraten eine erhebliche Belastung für Unternehmen. Dies führt zu einer intensiven Diskussion über die Notwendigkeit neuer Versicherungsprogramme und die Rolle von Rating-Agenturen wie Demotech.

Die Versicherungskosten im Transportsektor sind ein zentrales Thema, das trotz stabilisierter Dieselpreise und steigender Spotraten weiterhin eine erhebliche Belastung für Unternehmen darstellt. In einer Branche, die von dünnen Margen und hohen Betriebskosten geprägt ist, spielen Versicherungsprämien und -qualität eine entscheidende Rolle für die finanzielle Stabilität. Die Einführung eines neuen Lkw-Versicherungsprogramms durch Transportation Insurance Experts (TIE) zielt darauf ab, den Wettbewerb zu fördern und den Unternehmen mehr Auswahlmöglichkeiten zu bieten.

Wie Sandy Scardina, Senior Vice President bei TIE, erklärt, sind die Dieselpreise zwar stabil, und die Spotraten steigen, doch die Versicherungskosten bleiben einer der größten Ausgabenposten für Transportunternehmen. Der unzureichend bediente Versicherungsmarkt im Transportwesen trägt dazu bei, die Prämien in die Höhe zu treiben und die Absicherungsmöglichkeiten zu begrenzen. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat TIE ein neues Versicherungsprogramm auf den Markt gebracht, das unter anderem die Kfz-Haftpflicht, Schadensdeckung und allgemeine Haftpflicht umfasst.

Das von TIE zugelassene Produkt wird von Demotech bewertet, einem Unternehmen, das Versicherungen hinsichtlich ihrer Solvenz und Fähigkeit zur Schadenregulierung beurteilt. Die Bedeutung solcher Ratings wurde in einer Episode von “Loaded and Rolling” thematisiert, in der Experten wie J.W. Taylor von Taylor Nelson PL und Barry Koestler von Demotech die Komplexität von Versicherungseinstufungen diskutierten. Diese Ratings sind entscheidend, da Verlader und Makler auf die Zahlung ihrer Ansprüche angewiesen sind.

Viele Marktteilnehmer haben jedoch nur ein begrenztes Verständnis für Versicherungseinstufungen, was zu Problemen führen kann. Beispielsweise wählen Transportunternehmen unwissentlich minderwertige Versicherungsprodukte oder Verlader und Makler schränken ihre Partnerschaftsoptionen unnötig auf Basis veralteter Vertragsbedingungen ein. Verträge, die eine Versicherungseinstufung durch AM Best vorschreiben, verhindern oft die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die ihre Versicherung von anderen Gesellschaften wie Demotech bewerten lassen.

Barry Koestler von Demotech betont, dass sein Unternehmen seit fast 40 Jahren im Geschäft ist und aktuell etwa 450 Unternehmen bewertet, von denen ungefähr die Hälfte exklusiv von Demotech eingestuft wird. Eine breitere Akzeptanz von Demotech-bewerteten Versicherungen könnte die Kapazität erhöhen und den Wettbewerb in einem unterversorgten Markt beleben.

Die Zukunft des Transportsektors hängt stark von der Fähigkeit ab, die Versicherungskosten zu senken und gleichzeitig die Qualität der Versicherungsprodukte zu verbessern. Die Einführung neuer Programme und die Anerkennung alternativer Rating-Agenturen könnten entscheidende Schritte in diese Richtung sein. Die Branche muss sich jedoch weiterhin mit den Herausforderungen eines sich wandelnden Marktes auseinandersetzen, um langfristig erfolgreich zu sein.