HAMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Hansestadt Hamburg herrscht derzeit ein Ausnahmezustand im Verkehr. Grund dafür sind die Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Die Forderung nach einer deutlichen Lohnerhöhung sorgt für Spannungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
Die aktuelle Verkehrssituation in Hamburg ist durch die Warnstreiks der Tunnelbetriebszentrale und der Hadag-Fähren stark beeinträchtigt. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, um eine Lohnerhöhung von bis zu 18 Prozent durchzusetzen. Diese Forderung stößt bei den Arbeitgebern auf Widerstand, die die Angebote als nicht finanzierbar ablehnen.
Besonders betroffen sind der Elbtunnel sowie die Überdeckelungen Schnelsen und Stellingen. Auch die Innenstadttunnel am Wallring und Krohnstieg könnten gesperrt werden. Die Auswirkungen sind bereits auf der Autobahn A7 und in der Innenstadt spürbar, wo es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommt.
Die Streiks fallen in eine kritische Phase der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die am Freitag in Potsdam fortgesetzt werden. Eine Notdienstvereinbarung wurde getroffen, um den Schutz der Betriebstechnik zu gewährleisten, jedoch bleibt der reguläre Betrieb der Verkehrsüberwachung außen vor.
Die Autobahn GmbH hat angekündigt, im Streikfall durch geeignete Maßnahmen potenzielle Gefahren zu mindern. Auch die Beschäftigten der Autobahnmeistereien Othmarschen und Stillhorn sowie der Verkehrszentrale Nord und der Niederlassung Heidenkampsweg sind zum Streik aufgerufen.
Verdi fordert neben einer achtprozentigen Tariferhöhung auch drei zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Diese Forderungen wurden von den Arbeitgebern als nicht finanzierbar abgelehnt, was die Spannungen weiter verschärft.
Für die Hadag-Beschäftigten verlangt Verdi eine Lohnsteigerung von 18 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hingegen bieten lediglich eine Erhöhung von 5,0 bis 6,65 Prozent über 24 Monate an, was Verdi als unzureichend empfindet.
Um die Auswirkungen der Streiks abzumildern, hat die Hamburger Hochbahn AG angekündigt, auf den Buslinien 150 und X86 zusätzliche Fahrzeuge einzusetzen. Besonders die Linie X86 soll ohne Zwischenhalt vom Bahnhof Altona zu Airbus verkehren, um den Ausfall der Fährverbindungen zu kompensieren.
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