MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vogelgrippe, die traditionell als Bedrohung für Geflügel bekannt ist, hat nun auch die Milchproduktion erreicht. Trotz der potenziellen Risiken für die Tiergesundheit und die Landwirtschaft beteiligen sich einige der größten Milchproduzentenstaaten der USA nicht an einem freiwilligen Überwachungsprogramm.
Die Vogelgrippe, die in den letzten Jahren vor allem Geflügelbetriebe in den USA heimgesucht hat, zeigt nun auch Auswirkungen auf die Milchproduktion. Eine neue Variante des Virus wurde in Milchviehbeständen entdeckt, was die Notwendigkeit einer umfassenden Überwachung der Milchproduktion unterstreicht. Dennoch haben sich einige der größten Milchproduzentenstaaten wie Texas, Wisconsin und Idaho bisher nicht an dem freiwilligen Überwachungsprogramm des US-Landwirtschaftsministeriums beteiligt.
Das Überwachungsprogramm, das im Dezember gestartet wurde, zielt darauf ab, die Ausbreitung des Virus frühzeitig zu erkennen und einzudämmen. Experten betonen, dass eine landesweite Überwachung entscheidend ist, um unentdeckte Fälle zu verhindern und die Verbreitung des Virus auf andere Tiere und möglicherweise auch auf Menschen zu minimieren. Dr. K. Fred Gingrich II, ein führender Vertreter der amerikanischen Tierärztevereinigung, betont die Bedeutung eines robusten Überwachungssystems.
Texas, das als erster Staat einen Fall von Vogelgrippe in Rindern meldete, sieht derzeit keinen Bedarf für eine solche Überwachung. Der Landwirtschaftsminister des Staates, Sid Miller, argumentiert, dass es keine aktiven Fälle in kommerziellen Rinder- oder Geflügelbeständen gibt und dass zusätzliche Tests nur unnötige Kosten verursachen würden. Dennoch arbeitet die staatliche Tiergesundheitskommission mit Bundesbehörden an der Entwicklung eines Überwachungsprogramms.
Die Entdeckung eines neuen Stammes in Nevada durch das Bundesprogramm zeigt die Wirksamkeit der nationalen Milchteststrategie. Fast drei Viertel der US-Milchproduktion werden bereits überwacht, und die USDA strebt an, alle 48 kontinentalen Staaten in das Programm einzubeziehen. Die Überwachung erfolgt durch Tests von Rohmilchproben aus Sammelsilos, bevor die Milch pasteurisiert wird.
Die Pasteurisierung tötet das Virus effektiv ab, sodass die Milch sicher konsumiert werden kann. Dennoch besteht ein Risiko für Landarbeiter, die mit Rohmilch und möglicherweise infizierten Tieren in Kontakt kommen. Über 960 Milchviehherden sind bisher betroffen, und die Bundesregierung verlangt Tests für alle laktierenden Kühe vor dem Transport über Staatsgrenzen.
Die Häufigkeit der Tests variiert stark zwischen den Bundesstaaten. Während in einigen Staaten monatlich getestet wird, hat Colorado nach Ausbrüchen im letzten Jahr wöchentliche Tests eingeführt. Diese Maßnahmen helfen, die Krankheit einzudämmen und den Schutz der Arbeiter zu gewährleisten.
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