MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fälschung immer mehr verschwimmen, wächst die Sorge um die Integrität unserer demokratischen Prozesse. Eine Gruppe von über 100 prominenten Persönlichkeiten fordert nun ein umfassendes Verbot von Deepfakes, um die Demokratie vor den Gefahren digitaler Manipulation zu schützen.
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hat es ermöglicht, Deepfakes zu erstellen, die für das ungeübte Auge kaum von echten Aufnahmen zu unterscheiden sind. Diese Technologie wird bereits genutzt, um Menschen zu verleumden, politische Desinformation zu verbreiten und sogar gefährliche Produkte zu bewerben. Besonders besorgniserregend ist der Einsatz von Deepfakes in der Medizin, wo gefälschte Empfehlungen von vermeintlichen Experten für unwirksame oder schädliche Medikamente werben.
Manipulative Social Bots, die sich als echte Menschen ausgeben, tragen zusätzlich zur Verbreitung dieser Fälschungen bei. Diese Bots sind in der Lage, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und das Vertrauen in digitale Plattformen zu untergraben. Die Forderung nach einem Verbot dieser Technologien ist daher nicht nur eine Frage der Ethik, sondern auch der Notwendigkeit, die Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft zu schützen.
Die Unterzeichner der Petition argumentieren, dass bestehende Gesetze nicht ausreichen, um den Herausforderungen der digitalen Fälschungen gerecht zu werden. Eine bloße Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte, wie sie derzeit von der EU diskutiert wird, sei unzureichend. Ein generelles Verbot der Erstellung von Deepfakes ohne Einwilligung der betroffenen Personen sei notwendig, um die Integrität der digitalen Öffentlichkeit zu wahren.
Besonders problematisch ist die Tatsache, dass Deepfakes oft in betrügerischer Absicht erstellt werden. Die Möglichkeit, gefälschte Menschen zu erschaffen, die in digitalen Umgebungen als echt wahrgenommen werden, stellt eine der größten Bedrohungen für die Gesellschaft dar. Ohne Vertrauen kann weder eine Währung noch eine Demokratie funktionieren, betont der Philosoph Daniel Dennett.
Die Petition fordert nicht nur ein Verbot von Deepfakes, sondern auch von manipulativen Social Bots. Diese Bots, die in betrügerischer Absicht erstellt werden, um sich als echte Menschen auszugeben, müssen klar gekennzeichnet und von digitalen Plattformen aktiv bekämpft werden. Die Betreiber dieser Plattformen sollen verpflichtet werden, nicht gekennzeichnete Bots zu identifizieren und zu sperren.
Die Unterzeichner der Petition, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Marc-Uwe Kling und Michael Bully Herbig, betonen, dass es nicht um ein Verbot von generativer KI an sich geht, sondern um den Schutz der Rechte und der Würde des Einzelnen. Das Recht am eigenen Bild und der eigenen Stimme sollte unveräußerlich sein, um Menschen vor ökonomischem Zwang zu schützen.
Die Forderung nach strengen Maßnahmen gegen Deepfakes und manipulative Bots ist ein dringender Appell, die digitale Zukunft sicher und vertrauenswürdig zu gestalten. Nur durch klare gesetzliche Regelungen kann das Vertrauen in die digitale Öffentlichkeit und damit in die Demokratie selbst bewahrt werden.
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