MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine potenzielle Sicherheitslücke in einem weit verbreiteten Bluetooth-Chip könnte mehr als eine Milliarde Geräte weltweit betreffen. Forscher des Cybersicherheitsunternehmens Tarlogic haben eine versteckte Funktionalität im ESP32-Chip entdeckt, die von Angreifern ausgenutzt werden könnte.
Die Entdeckung einer verborgenen Funktionalität im ESP32-Bluetooth-Chip, der in Milliarden von Geräten weltweit verbaut ist, hat die Cybersicherheitsgemeinschaft alarmiert. Diese Chips, hergestellt von der in China ansässigen Firma Espressif, ermöglichen sowohl WiFi- als auch Bluetooth-Verbindungen und sind in einer Vielzahl von IoT-Geräten wie intelligenten Haushaltsgeräten zu finden.
Forscher von Tarlogic haben herausgefunden, dass diese versteckten Befehle es Angreifern ermöglichen könnten, sich als vertrauenswürdige Geräte auszugeben und so Zugang zu Smartphones, Computern und anderen Geräten zu erhalten. Diese Sicherheitslücke könnte es böswilligen Akteuren ermöglichen, sensible Informationen auszuspionieren und die Kontrolle über die Geräte zu übernehmen.
Die Sicherheitsforscher entwickelten ein neues Bluetooth-Treiber-Tool, das ihnen half, insgesamt 29 versteckte Funktionen zu identifizieren, die für Angriffe genutzt werden könnten. Diese Funktionen sind in der öffentlichen Dokumentation von Espressif nicht aufgeführt, was die Gefahr für die Nutzer erhöht, da sie sich der potenziellen Risiken nicht bewusst sind.
Die Bedrohung durch diese Sicherheitslücke ist erheblich, da der ESP32-Chip aufgrund seines geringen Preises von etwa 2 US-Dollar in vielen Geräten verbaut ist. Dies macht ihn zu einer attraktiven Option für Hersteller, die kostengünstige Lösungen suchen, jedoch auf Kosten der Sicherheit.
Die Sicherheitslücke wird unter dem Code CVE-2025-27840 verfolgt. Experten warnen, dass die Möglichkeit, Geräte dauerhaft zu infizieren und Code-Audit-Kontrollen zu umgehen, erhebliche Risiken für die Integrität und Vertraulichkeit von Daten darstellt.
In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Vorfälle, bei denen versteckte Funktionen in Hardware-Komponenten ausgenutzt wurden. Diese Entdeckung unterstreicht die Notwendigkeit strengerer Sicherheitsprüfungen und Transparenz seitens der Hersteller, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewährleisten.
Die Industrie steht nun vor der Herausforderung, schnell auf diese Bedrohung zu reagieren, um die Sicherheit der betroffenen Geräte zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, wie Espressif und andere Hersteller auf diese Entdeckung reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.
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