OSAKA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat eine Verbindung zwischen bestimmten Mundbakterien und einem erhöhten Schlaganfallrisiko aufgedeckt. Forscher fanden heraus, dass das Bakterium Streptococcus anginosus in der Mund- und Darmflora von Schlaganfallpatienten häufiger vorkommt und mit einem höheren Risiko für Tod und schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse verbunden ist.

In einer aktuellen Studie, die auf der Internationalen Schlaganfallkonferenz 2025 der American Stroke Association vorgestellt werden soll, haben Forscher eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Das Bakterium Streptococcus anginosus, das häufig im Mund und im Verdauungstrakt vorkommt, ist bei Schlaganfallpatienten in höherer Konzentration vorhanden. Diese Erkenntnis könnte weitreichende Auswirkungen auf die Prävention und Behandlung von Schlaganfällen haben.

Die Untersuchung, die an Japans größtem Schlaganfallzentrum durchgeführt wurde, verglich 189 Schlaganfallpatienten mit 55 Personen ohne Schlaganfall. Dabei stellte sich heraus, dass Streptococcus anginosus das Schlaganfallrisiko um 20 % erhöht. Im Gegensatz dazu wurden nützliche Bakterien wie Anaerostipes hadrus und Bacteroides plebeius mit einem verringerten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht.

Die Forscher betonen die Bedeutung der Mundhygiene, da Streptococcus anginosus auch zur Kariesbildung beiträgt. Eine schlechte Mundhygiene könnte zu Entzündungen führen, die das Schlaganfallrisiko erhöhen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Mundgesundheit als Teil der Schlaganfallprävention zu betrachten.

Dr. Shuichi Tonomura, der leitende Autor der Studie, erklärt, dass ein schneller Test zur Erkennung schädlicher Bakterien im Mund und Darm in Zukunft helfen könnte, das Schlaganfallrisiko besser einzuschätzen. Die gezielte Bekämpfung dieser schädlichen Bakterien könnte ein neuer Ansatz zur Schlaganfallprävention sein.

Die Studie zeigt auch, dass Schlaganfallüberlebende mit Streptococcus anginosus im Darm ein signifikant höheres Risiko für Tod und schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse innerhalb von zwei Jahren nach dem Schlaganfall haben. Dies deutet darauf hin, dass dieses Bakterium eine Rolle bei der anhaltenden Schlaganfallgefahr spielen könnte.

Obwohl die Studie in einer japanischen Population mit einer relativ kleinen Stichprobe durchgeführt wurde, hoffen die Forscher, ähnliche Studien in anderen Bevölkerungsgruppen durchzuführen, um die Ergebnisse zu verallgemeinern. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, neue Präventionsstrategien für gefährdete Personen zu entwickeln.

Dr. Louise D. McCullough, eine Expertin, die nicht an der Studie beteiligt war, betont die Bedeutung dieser Forschung. Sie weist darauf hin, dass die Untersuchung von Menschen, die noch keinen Schlaganfall hatten, aber Risikofaktoren aufweisen, unser Verständnis darüber, wie diese Bakterien mit dem Schlaganfallrisiko zusammenhängen, erweitern könnte.

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Verbindung zwischen Mundbakterien und Schlaganfallrisiko entdeckt
Verbindung zwischen Mundbakterien und Schlaganfallrisiko entdeckt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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