MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Arbeitsmarkt für Cybersecurity-Experten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Während früher ein Mangel an Fachkräften beklagt wurde, scheint es nun ein Überangebot an Generalisten zu geben.
In der Cybersecurity-Branche war es lange Zeit üblich, von einem massiven Fachkräftemangel zu sprechen. Doch mittlerweile gibt es Anzeichen dafür, dass sich der Markt verändert hat. Experten berichten, dass es zunehmend schwieriger wird, überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Dies könnte darauf hindeuten, dass es ein Überangebot an Generalisten gibt, während spezialisierte Fähigkeiten weiterhin gefragt sind.
Mary McHale, Karriereberaterin für den Masterstudiengang Cybersecurity an der UC Berkeley, erklärt, dass sich die Anforderungen an Bewerber stark verändert haben. Früher reichte es oft aus, grundlegende Kenntnisse in Cybersecurity zu haben, um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten. Heute wird jedoch viel Erfahrung verlangt, während die angebotene Vergütung oft nicht attraktiv genug ist, um qualifizierte Bewerber anzuziehen.
Die COVID-19-Pandemie führte zu einem Einstellungsboom in der Tech-Branche, der jedoch schnell wieder abflaute. Viele talentierte Fachkräfte wurden entlassen und suchten nach neuen Möglichkeiten, was zu einem Überangebot an Arbeitskräften führte. Gleichzeitig erschweren neue KI-Produkte den Bewerbungsprozess, da viele Bewerber nicht wissen, wie sie die automatisierten Systeme überlisten können, um ein Vorstellungsgespräch zu ergattern.
Ein weiteres Problem sind sogenannte “Ghost Jobs” auf Jobportalen. Viele Unternehmen veröffentlichen Stellenanzeigen für Positionen, die gar nicht existieren, um den Eindruck zu erwecken, dass das Unternehmen wächst oder um Mitarbeiter zu motivieren, härter zu arbeiten.
Die Nachfrage nach Cybersecurity-Fachkräften hat laut Daten von Cyber Seek im Jahr 2022 ihren Höhepunkt erreicht, und die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich stagniert. Besonders gefragt sind Fähigkeiten in den Bereichen Aufsicht und Governance, die vor allem für erfahrene Praktiker geeignet sind. Florida, Kalifornien und Texas sind weiterhin wichtige Arbeitsmärkte, ebenso wie Virginia, Maryland und New York.
Erfahrung ist nach wie vor das wichtigste Kriterium für Arbeitgeber, aber auch Zertifikate können helfen, die automatisierten HR-Systeme zu umgehen. Ein CompTIA Security+ Zertifikat ist heutzutage fast schon Pflicht, und auch eine CISSP-Zertifizierung kann nicht schaden. Dennoch sind praktische Erfahrung und eine formale Ausbildung bei Vorstellungsgesprächen entscheidender.
Andy Woolnough vom International Information System Security Certification Consortium (ISC2) betont, dass die Nachfrage nach Cybersecurity-Fachkräften zwar weiterhin besteht, aber Budgetkürzungen zu veränderten Einstellungspraktiken führen. Viele Unternehmen setzen auf KI, um kostengünstig die Lücken in ihren Sicherheitsteams zu schließen, während sie auf Generalisten setzen, die ein breites Spektrum abdecken können.
Es gibt jedoch auch spezifische Fachkräftemängel in bestimmten Branchen, die durch aktuelle Angriffstrends bedingt sind. So benötigen etwa die Fertigungs- und kritische Infrastruktursektoren mehr Spezialisten für Betriebstechnologie, während im Regierungs- und Bildungssektor Experten für Zero-Trust-Architekturen gefragt sind.
Einigkeit herrscht darüber, dass Networking in der Cybersecurity-Branche von entscheidender Bedeutung ist. Der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt hängt zunehmend davon ab, wen man kennt, ebenso wie davon, was man weiß.
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