MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Kosmologie steht möglicherweise vor einer ihrer bedeutendsten Entdeckungen der letzten Jahrzehnte. Neue Daten deuten darauf hin, dass die Dunkle Energie, die für die beschleunigte Expansion des Universums verantwortlich ist, nicht konstant ist, sondern sich im Laufe der Zeit verändert.

Die Hinweise auf eine veränderliche Dunkle Energie verdichten sich weiter, was die Kosmologie vor eine ihrer größten Herausforderungen stellt. Das Dark Energy Spectroscopic Instrument (DESI) hat in den ersten drei Jahren seines Betriebs fast 15 Millionen Galaxien und Quasare vermessen und dabei Daten gesammelt, die auf eine Veränderung der Dunklen Energie hindeuten. Diese Entdeckung könnte die bisherige Vorstellung von einer konstanten Dunklen Energie infrage stellen.

Die Dunkle Energie ist ein mysteriöser Faktor, der für die beschleunigte Expansion des Universums verantwortlich gemacht wird. Seit ihrer Entdeckung im Jahr 1998 durch die Analyse entfernter Supernovae, die 2011 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, gilt sie als eine der größten Rätsel der modernen Physik. Die neuen Daten von DESI, die auf einer dreidimensionalen Karte des Universums basieren, könnten nun darauf hindeuten, dass die Dunkle Energie nicht konstant ist, sondern sich im Laufe der Zeit verändert.

Die Messungen von DESI umfassen eine Vielzahl von kosmologischen Phänomenen, darunter den kosmischen Mikrowellenhintergrund, Supernovae und schwache Gravitationslinsen. Zusammengenommen deuten diese Messungen darauf hin, dass der Einfluss der Dunklen Energie mit der Zeit abnimmt. Dies könnte erhebliche Konsequenzen für unser Verständnis des Universums haben, da das Gleichgewicht zwischen normaler Materie und Dunkler Energie das Schicksal des Kosmos bestimmt.

Obwohl die Daten von DESI eine Veränderung der Dunklen Energie nahelegen, ist es noch zu früh, um von einer endgültigen Entdeckung zu sprechen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine statistische Anomalie handelt, liegt je nach Kombination der Messergebnisse zwischen 2,8 und 4,2 Sigma. Für eine sichere Entdeckung sind jedoch 5 Sigma erforderlich. Dennoch könnte diese Forschung die Grundlage für zukünftige Entdeckungen in der Kosmologie legen.

Das DESI-Projekt, das seit 2021 Spektren von Millionen Galaxien sammelt, hat das Potenzial, unser Verständnis des Universums grundlegend zu verändern. Mit robotergesteuerten Glasfasern kann das Instrument gleichzeitig die Spektren von 5000 Galaxien erfassen und in einer guten Nacht bis zu 150.000 Objekte vermessen. Der erste vollständige Datensatz ist nun verfügbar und könnte die Grundlage für weitere Studien bilden.

Die Möglichkeit, dass die Dunkle Energie nicht konstant ist, könnte die wichtigste Entdeckung seit der beschleunigten Expansion des Universums sein. Sollte sich dies bestätigen, würde es unser Verständnis der kosmischen Expansion und des Schicksals des Universums grundlegend verändern. Die Forschung mit DESI wird fortgesetzt, um diese Hypothese weiter zu untersuchen und möglicherweise eine der größten Entdeckungen der modernen Kosmologie zu bestätigen.

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Veränderliche Dunkle Energie: Neue Erkenntnisse aus der größten 3D-Karte des Universums
Veränderliche Dunkle Energie: Neue Erkenntnisse aus der größten 3D-Karte des Universums (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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