ELLWANGEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Batteriehersteller Varta hat seine Kleinanleger enteignet und seine Börsennotierung verloren. Diese drastischen Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sanierungsplans, der das Unternehmen aus seiner finanziellen Schieflage befreien soll.
Der traditionsreiche Batteriehersteller Varta aus Ellwangen hat seine Altaktionäre enteignet, indem er eine Kapitalherabsetzung auf null durchführte. Diese Entscheidung, die bereits in der Vorwoche vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen wurde, bedeutet, dass alle bisherigen Aktionäre ohne Kompensation ausscheiden. Infolgedessen verliert Varta seine Börsennotierung, und die Aktien werden in den kommenden Tagen von den Depotbanken ausgebucht.
Bereits im Sommer, als die Sanierungspläne bekannt wurden, stürzte der Aktienkurs von Varta ab. Der Gesamtwert aller Anteile lag zuletzt bei etwas mehr als 50 Millionen Euro, während er Ende 2020 noch bei rund 4,9 Milliarden Euro lag. Der Unternehmer Michael Tojner, der bisher 50,1 Prozent der Varta-Aktien hielt, wird auch künftig an Varta beteiligt sein. Im Gegensatz zu den freien Aktionären profitiert Tojner von einer Kapitalerhöhung, bei der neue Aktien ausgegeben werden, jedoch nur an eine Gesellschaft Tojners und den Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche.
Die neuen Aktien sollen zeitnah ausgegeben werden, sodass Tojner und Porsche jeweils 50 Prozent der Anteile der Varta AG halten. Ob im Jahresverlauf noch ein weiterer Investor einsteigen könnte, wird derzeit sondiert. Tojner hatte Varta 2017 erfolgreich an die Börse gebracht, doch das Unternehmen steckt seit einiger Zeit in einer Dauerkrise. Neben der schwankenden Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, etwa für Kopfhörer, werden auch Managementfehler als Gründe für die Krise genannt.
Um eine Insolvenz zu verhindern, meldete Varta im Juli 2024 ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren an. Grundlage dafür ist das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG), das es ermöglicht, die Interessen der Anleger auszuhebeln. Ein weiteres Element des Sanierungskonzepts ist ein Schuldenschnitt, der die Verbindlichkeiten von fast einer halben Milliarde Euro auf 230 Millionen Euro reduzieren soll.
Ein Gericht hatte den Sanierungsplan im Januar gebilligt, doch die Kleinanleger wehrten sich mit aller Kraft dagegen. Einige Aktionäre hatten darauf spekuliert, wenigstens ein Bezugsrecht für die Kapitalerhöhung zu erhalten, was jedoch von Tojner und den Gläubigerbanken abgelehnt wurde. Vor Gericht scheiterten die Kleinaktionäre bisher mit allen Klagen gegen die Enteignung.
Zuletzt war in Karlsruhe noch eine Verfassungsbeschwerde anhängig, über deren Annahme noch nicht entschieden worden war. Die Zukunft von Varta bleibt ungewiss, während das Unternehmen versucht, sich durch die Sanierungsmaßnahmen neu zu positionieren und langfristig wieder auf Erfolgskurs zu kommen.
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