TAIWAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die von der US-Regierung unter Donald Trump eingeführten Importzölle zeigen erste gravierende Auswirkungen auf die Technologiebranche. Große Laptop-Hersteller wie Lenovo und Dell sehen sich gezwungen, ihre Lieferungen in die USA vorübergehend einzustellen.
Die jüngsten Importzölle der US-Regierung unter Donald Trump haben die Technologiebranche hart getroffen. Laut Berichten aus Taiwan haben führende Laptop-Hersteller wie Lenovo, Dell und HP beschlossen, ihre Lieferungen in die USA für mindestens zwei Wochen zu pausieren. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die neuen Zölle, die trotz einer kürzlichen 90-tägigen Pause für die meisten zusätzlichen Abgaben immer noch einen globalen Basistarif von 10 Prozent beinhalten. Besonders betroffen sind die Zölle gegen China, die laut Quellen aus dem Weißen Haus nun bei 145 Prozent liegen. Diese drastischen Maßnahmen haben bereits dazu geführt, dass Unternehmen wie Razer und Framework den Verkauf in den USA gestoppt und Vorbestellungen storniert haben. Auch Micron hat die Preise für SSDs und andere Speicherprodukte erhöht, während chinesische Verkäufer auf Amazon gezwungen sind, ihre Preise erheblich zu steigern oder den US-Markt ganz aufzugeben. Brancheninsider prognostizieren einen signifikanten Umsatzrückgang im April, wobei Laptops, Smartphones und Netzwerkausrüstung die größten Einbußen verzeichnen werden. Vor der Entscheidung von Trump, die Durchsetzung der ‘reziproken Zölle’ für drei Monate auszusetzen, war Taiwan bereits mit einer Abgabe von 32 Prozent belastet. Die schnelle und unvorhersehbare Politik der US-Regierung zwingt Unternehmen dazu, sich an zunehmend unsichere Bedingungen auf dem globalen Markt anzupassen. Die Zölle von Trump haben mittlerweile sogar eine eigene, stark bearbeitete Wikipedia-Seite. Quellen aus Taiwan beklagen die Verwirrung rund um die US-Wirtschaft und die Zölle, und viele Organisationen verfolgen derzeit eine abwartende Haltung. Einige Laptop- und Komponentenhersteller suchen offenbar den Kontakt zu ihren größten Kunden in den USA, um einen ‘Zollteilungsplan’ zu entwickeln, der die Auswirkungen der neuen Abgaben abmildern soll. Andere Hersteller, darunter solche aus der passiven Komponentenbranche, planen weiterhin, ihre Produkte gemäß dem zuvor festgelegten Zeitplan zu versenden. Unterdessen hat das chinesische Sicherheitsunternehmen Qihoo 360 erklärt, dass neue Lieferungen gestoppt wurden, aber die US-Tochtergesellschaft über ausreichende Vorräte verfügt.
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