MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Ankündigungen der USA, Zölle auf europäische Waren zu erheben, haben die ohnehin fragile wirtschaftliche Lage der Eurozone weiter verschärft. Diese Maßnahmen könnten die Region in eine Rezession stürzen und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter erheblichen Druck setzen.
Die Einführung neuer US-Zölle auf europäische Waren hat die wirtschaftliche Unsicherheit in der Eurozone erheblich verstärkt. Diese Zölle, die auf 20 Prozent festgelegt wurden, treffen die europäische Exportwirtschaft in einer Phase struktureller Schwäche und könnten die Region in eine Rezession drängen. Die Eurozone hat in den letzten Jahren immer wieder einen Abschwung knapp vermieden, insbesondere seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun stellt die Handelspolitik der USA eine neue Belastung dar.
Die Auswirkungen der Zölle sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern haben auch psychologische Effekte. Laut dem Moody’s-Ökonom Gaurav Ganguly wird der Rückgang der Exporte spürbar sein, doch der psychologische Effekt könnte noch gravierender sein. Sollte es keine baldige Einigung geben, sei eine Rezession kaum noch vermeidbar. Diese Unsicherheit belastet das Vertrauen in eine regelbasierte globale Wirtschaftsordnung und gefährdet konkrete Aufträge.
Einige Branchen, wie die Pharmabranche, wurden von den neuen Abgaben ausgenommen. Dennoch gehen selbst konservative Modellrechnungen davon aus, dass ein Zollsatz von 25 Prozent das Wachstum der Eurozone um 0,3 Prozentpunkte im ersten Jahr senken könnte. Sollte sich dieser Effekt über mehrere Quartale verstärken, wäre ein Einbruch der Wirtschaftsleistung möglich, auch wenn kein tiefer, länger anhaltender Abschwung erwartet wird.
Die EZB steht vor der Herausforderung, auf diese Entwicklungen zu reagieren. In der jüngsten Ratssitzung wurde bereits über eine mögliche Unterbrechung der Zinssenkungsserie diskutiert. Doch die neuen Zölle könnten den Ausschlag für weitere Lockerungsschritte geben. Andrew Kenningham von Capital Economics betont, dass die höheren Zölle die EZB zu weiteren Maßnahmen zwingen könnten, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Auf der fiskalpolitischen Seite hat Deutschland bereits erste Gegenmaßnahmen eingeleitet, indem es stärker in Infrastruktur und Verteidigung investiert. Diese Maßnahmen sollen mittelfristig die Inlandsnachfrage stützen, doch ihre Wirkung wird erst mit Verzögerung eintreten, während die Zölle bereits zum Monatsende greifen.
Die wirtschaftlichen Prognosen der EZB, die ein BIP-Wachstum von 0,9 Prozent für 2025 vorsehen, stehen nun zur Disposition. Analysten von HSBC kalkulieren, dass bereits ein 10-Prozent-Zoll die Wachstumsrate um ein Drittelprozent drücken könnte. Sollte das Vertrauen zusätzlich einbrechen, sei ein deutlich größerer Rückgang nicht auszuschließen.
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